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Studie: Unternehmen irren planlos durchs Social Web


Mangelnde Professionalität kann Firmen teuer zu stehen kommen

Wenn Unternehmen in einen neuen Markt eintreten, gehen der Eröffnung der ersten Niederlassung monatelange Planungen voraus. In den sozialen Medien, der ja auch ein neuer Markt ist, scheint die unternehmerische Sorgfaltspflicht jedoch in Vergessenheit zu geraten. Diesen Schluss legt zumindest eine aktuelle Studie von PriceWaterhouseCoopers nahe. Demnach gibt es zwar kaum ein Unternehmen, das nicht in einem oder mehreren sozialen Netzwerken aktiv ist. Die Vorbereitung und Durchführung ist jedoch alles andere als professionell:

  • – Gerade einmal 38 Prozent der Befragten verfügen über abgestimmte Ziele für bestehende Social-Media-Maßnahmen.
  • – Nur 40 Prozent bieten einen aktiven Austausch auf Facebook und Co. an.
  • – Über 70 Prozent nutzen keine Kennzahlen, 71 wissen nicht, wie wirksam ihre aktuellen Maßnahmen sind.
  • – 55 Prozent haben kein Social-Media-Budget.

In den meisten Fällen werden darüber hinaus die Instrumente der klassischen Medienarbeit einfach ins Web 2.0 übertragen: Knapp zwei Drittel der Befragten nutzen soziale Medien als zusätzliche Plattformen für ihre Werbebotschaften. Dabei gibt es nichts, was Nutzer mehr nervt.

Werbung in den sozialen Netzwerken erfreut sich keiner großen Beliebtheit
Der Social-Media-Atlas des Faktenkontors zeigt: Fast alle Internetnutzer versuchen, Werbung auf den sozialen Netzwerken zu ignorieren.

Genervte Kunden sind das eine. Noch kritischer wird es, wenn wegen der fehlenden Vorbereitung rechtliche Konsequenzen drohen. Laut PWC-Studie kennt mehr als die Hälfte der Unternehmen die rechtlichen Bewertungen der Datenschutzbehörden nicht. Dabei kann es den Unternehmen teuer zu stehen kommen, wenn etwa das Impressum auf der Facebook-Seite nach einem der regelmäßig durchgeführten Designupdates nicht mehr einwandfrei angezeigt wird.

Unternehmen sollten sich deshalb fragen, ob die sozialen Medien wirklich das passende Werkzeug für ihre PR-Arbeit ist. Die Beispiele des Mobilfunkanbieters Blau und des Landes Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass auch ein geordneter Rückzug sinnvoll sein kann. Wenn man sich aber für den Einsatz der sozialen Medien entscheidet, sollten sie mit derselben Professionalität erschlossen werden wie bei jedem anderen Markteintritt auch.

Die Studie von PriceWaterhouseCoopers können Sie unter diesem Link abrufen.

Roland Heintze
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1 Comment

  1. Liegt nicht zuletzt an der „Geiz ist geil“-Mentalität vieler Unternehmen. Zum einen im täglichen Doing wenn es um einzelne Maßnahmen geht. Und dann an der Sparsamkeit qualifiziertes Personal zu beschäftigen, dem zuzuhören – statt von oben herab Maßnahmen zu diktieren.
    Dafür brauchte man keine Studie von PwC.

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