Foodwatch führt Deutsche Bank und Allianz vor - Faktenkontor Foodwatch führt Deutsche Bank und Allianz vor - Faktenkontor

Foodwatch führt Deutsche Bank und Allianz vor

 Foodwatch führt Deutsche Bank und Allianz vorFür Deutsche Bank und Allianz ist heute kein guter Tag: Foodwatch legt interne Dokumente aus den beiden Häusern vor, wonach die volkswirtschaftlichen Abteilungen in der Vergangenheit eingeräumt hätten, dass Finanzspekulationen auf Lebensmittelpreise eben doch zu Preissteigerungen an den Agrarmärkten führen – und damit Nahrungsmittel für Arme unbezahlbar machen. Foodwatch geht dabei weit zurück: Ein Teil der zitierten Papier ist aus dem Jahr 2008. Die Dokumente sind dennoch ein herber Rückschlag für die Finanzkonzerne. Nun entsteht der Eindruck, dass selbst die eigenen Experten nicht daran glauben, was die Vorstände der Öffentlichkeit präsentieren: Spekulationen an den Agrarmärkten sind ohne Folgen für die Lebensmittelpreise.

Ohnehin war die Argumentation der Deutschen Bank bislang schwach: Vier Forscher aus Halle-Wittenberg wurden mit einer umfassenden Auswertung der jüngeren wissenschaftlichen Literatur angeführt, dass Agrarspekulationen unschädlich sind. Eine schlagkräftige Gegenargumentation sieht anders aus… Im Zitat von Deutsche Bank-Vorstand Jürgen Fitschen klingt die Abwehrposition so: „Es gibt kaum stichhaltige empirische Belege für die Behauptung, die zunehmende Bedeutung von Agrarfinanzprodukten sei für Preissteigerungen oder erhöhte Preisschwankungen verantwortlich.“

Allianz und Deutsche Bank fehlen klare, einfache und nachvollziehbare Argumente für Agrarspekulationen und namhafte Mitstreiter. Gerne auch ein „Weißer Ritter“, der ihnen zu Hilfe eilt – eine andere NGO, eine Regierungsorganisation oder wenigstens ein Verband. Diese fehlende Vorbereitung rächt sich jetzt und ist jetzt nur schwer wieder wettzumachen. Diese Erkenntnis, dass die kommunikative Herausforderung nun besonders groß ist, hilft den Managern von Deutsche Bank und Allianz wenig. Ein Weckruf, sich spätestens jetzt professionell aufzustellen, sollte sie aber sein.

Jörg Forthmann

 

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: Mediengau

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1 Comment

  1. Da werden vermutlich in der Zukunft noch weitere Unternehmen folgen. Die Deutsche Bank und die Allianz werden nicht die einzigen sein, die von Foodwatch vorgeführt wurden.

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