Nestlé: Stell Dir vor, es ist Shitstorm... - Faktenkontor Nestlé: Stell Dir vor, es ist Shitstorm... - Faktenkontor

Nestlé: Stell Dir vor, es ist Shitstorm…

nestea-shitstorm…und keiner geht hin. Unter dem Hashtag #Deine Freiheit sollten eigentlich schöne Bilder und Schnappschüsse von Nestea-Fans eingestellt werden. Doch aus dem Hashtag wurde ein Bashtag für Nestlé. Die Community postet auf Twitter und Facebook Vorwürfe gegen den Lebensmittelkonzern: Tierversuche, Kinderarbeit und Verunreinigung von Trinkwasser. Und was tut Nestlé: erst nichts. Und dann erklärt sich der Konzern für nicht zuständig.

Seit Wochen toben sich die Nestlé-Gegner im Internet aus, verlinken auf vermeintlich objektive Fundstellen in Wikipedia und stellen Youtube-Videos ein. Doch Nestlé stellt sich taub. Erst am 16. Juni postet Nestlé:

nestle-reaktion

Anders formuliert: Ja, wir haben verstanden, dass Ihr Vorwürfe gegen Nestlé vortragt. Aber sorry, das ist die falsche Seite. Wir sind nicht zuständig…

Tatsächlich wird Nestea in Deutschland von Coca Cola vertrieben. Da haben die Kommunikatoren des Lebensmittelmultis recht. Doch das ändert nichts an den markigen Vorwürfen. Obendrein ist es wahrlich nicht klug, den Shitstorm so überheblich abperlen zu lassen. Wo ist die Auseinandersetzung mit den Anwürfen? Wo sind Fakten?

Nestlé kennt diese Aktionen ihrer Gegner schon. Auch auf die Fernsehwerbung mit dem Nestlé-Gründer gab es böses Echo. Das führte allerdings nicht dazu, dass der Konzern besonders schnell reagierte. Im Gegenteil, erst Tage nach dem Start des Shitstorms reagierte Nestlé:

nestle-shitstorm

Da war der Shitstorm schon verebbt. Sicher ist es für Nestlé schwer, sich gegen die Vielzahl von Vorwürfen zu wehren. Von Gentechnik bis Kinderarbeit reichen die Schmährufe der Kritiker. Doch das Totschweigen führt nur dazu, dass sich die Community selbst befruchtet und selbst bestätigt. So lauert jetzt draußen die Gemeinde der Nestle-Kritiker auf die nächste Chance, Negativposts über den Konzern auszukippen. Nestlé hat begonnen, öffentlich eine Trendwende hinzulegen. Repräsentanten wichtiger Kritiker werden eingebunden, Besserungswille wird gelobt. Leider wird das überhaupt nicht sichtbar. Noch nicht einmal, wenn sich die Chance ergibt – wie beim aktuellen Shitstorm. Schade.

Jörg Forthmann

 

Jörg Forthmann
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