Wie sich Yahoo geschickt vom NSA-Datenskandal distanziert - Faktenkontor Wie sich Yahoo geschickt vom NSA-Datenskandal distanziert - Faktenkontor

Wie sich Yahoo geschickt vom NSA-Datenskandal distanziert

yahYahoo, Facebook, Microsoft, Google und andere haben mit den Enthüllungen zum PRISM-Projekt des US-Heimdienstes NSA über Nacht ein Reputationsproblem beschert bekommen. Wirklich erfolgreich wehrt sich bislang nur Yahoo gegen den Eindruck, willfährig Daten seiner Nutzer an die NSA zu liefern. Yahoo hat vor einem US-Gericht erstritten, dass die Regierung Informationen über abgeforderte Kundendaten offenlegen muss. Der Trick dabei: Yahoo erstritt diesen Erfolg allein für einen einzigen Fall, der noch dazu aus dem Jahr 2008 ist. Obendrein wird der Fall nur in Teilen offengelegt. Doch der Konzern informierte die Öffentlichkeit so klug, dass der Eindruck entstand, aufgrund der Yahoo-Klage müsse die NSA jetzt enthüllen, welche Daten sie wirklich von Yahoo insgesamt abfordern würde.

Yahoo geriert sich damit geschickt zum Vorkämpfer gegen die heimliche Datenschnüffelei der NSA. Diese Rolle haben die anderen IT-Firmen unbesetzt gelassen – und Yahoo nutzt diese Chance ernsthaft. Schließlich ist die Entsiegelung geheimer Entscheidungen des Sondergerichts, das die NSA-Datenabrufe genehmigt, sehr selten. Zuletzt geschah dies zuletzt 2002.

Das zeigt aber auch: Die Bewältigung dieser Reputationskrise ist ein Thema des Yahoo-Topmanagements.

Jörg Forthmann

 

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: Mediengau

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