Wie Tatort-Star Jan Josef Liefers einen Shitstorm stoppte - Faktenkontor Wie Tatort-Star Jan Josef Liefers einen Shitstorm stoppte - Faktenkontor

Wie Tatort-Star Jan Josef Liefers einen Shitstorm stoppte

Dieser Text erschien bei Meedia und ist lesenswert (http://meedia.de/internet/wie-jan-josef-liefers-einen-shitstorm-stoppte/2013/08/05.html):

liefers„In der Social-Media-Kommunikation gilt: Don’t feed the trolls! Mit “Trollen” sind Nutzer gemeint, die einzig und allein um der Kritik Willen kritisieren, mäkeln, hetzen. Am Wochenende wurde die Facebook-Seite von “Tatort”-Star Jan Josef Liefers (https://www.facebook.com/janjosefliefers) zum Tummelplatz für Trolle, nachdem dieser ein Hautpflegeprodukt empfahl und plötzlich unter Schleichwerbeverdacht stand. Doch die Reaktion des 48-Jährige hat es in sich – und könnte als Vorbild für Shitstorm-geplagte Seitenbetreiber dienen.

Zugegeben: Ein besseres Marketing kann sich der Hersteller dieses Pflegeproduktes wohl kaum wünschen. Einer der bekanntesten und beliebtesten deutschen Schauspieler postet ein Bild des Produktes auf Facebook und teilt es mit rund 58.000 Fans. Der Text dazu: “Dieses Gesichtswaschpulver hier ist übrigens absolut genial und hat ab sofort einen Stammplatz in meinem Koffer! (Egal welches Muster die Hotelbettwäsche hat )” Bei den Fans sorgte diese Empfehlung aber nicht für Begeisterung, sondern rief schnell Kritiker auf den Plan. “Was bekommst Du für die Werbung?”, fragte eine Nutzerin noch nett. “Schleichwerbung”, skandiert ein anderer. “Na wieviel % bekommste für Deine Werbung hier auf Facebook?”, fragt ein Dritter. Ganze 157 Kommentare lange diskutierten Facebook-Nutzer, ob oder ob es sich nicht um Schleichwerbung handelt.

Das wurde dem Schauspieler offenbar zu viel. Am Folgetag setzte er folgenden Beitrag auf seiner Facebook-Seite ab: “Lustig. Manche haben den Reflex, einem Anderen bei allem zuerst negative Motivationen oder berechnende Absichten zu unterstellen. Nein, ich kriege kein Geld von Dermalogica, ich finde es lediglich empfehlenswert, trotz des gepfefferten Preises. Ganz ohne dafür bezahlt zu werden, veröffentliche ich auch gerne diese kleine Erkenntnis: Immer zu allererst miese oder fragwürdige Absichten hinter jeder Freundlichkeit zu wittern, versaut auf Dauer vor allem eins: das eigene Karma. Man wird unmerklich selber so, wie man befürchtet, dass die Anderen sind. Amen. In diesem Sinne einen schönen, misstrauensfreien Sonntag!”

Diese Antwort saß. Rund 3.800 Nutzer likten den Beitrag, fast alle der 436 Kommentare pflichteten Liefers bei. Tatsächlich war die Reaktion des Schauspielers ein kluger Schachzug. Denn zum einen kommentierte der Schauspieler nicht unter dem kritisierten Beitrag und entfachte so die Debatte nicht erneut. Zum anderen kommuniziert Liefers mit seinen Fans auf Augenhöhe. Der Eintrag war keine choreographierte Pressemitteilung, sondern eine authentische Gefühlsäußerung, die der Schauspieler über sein Handy absetzte. Der Erfolg gibt ihm Recht. Durch die Aktion stellte der 48-Jährige nicht nur fest, wer auf seiner Facebook-Seite das Hausrecht hat. Er sorgte gleichzeitig dafür, dass seine Kritik an den Kritikern mehr Verbreitung fand als der ursprünglich kritisierte Eintrag. Alle Zweifel ausgeräumt!“

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: MediengauTags:

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