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Reputation vegan

Der Wandel hin zu bewusster Ernährung bringt Unternehmen zum Umdenken. Neuestes Beispiel: Danone

Die Nachfrage nach veganen Ersatzprodukten steigt.
Die Nachfrage nach veganen Ersatzprodukten steigt.

Die vegane oder zumindest vegetarische Ernährung und Lebensweise ist auf dem Vormarsch. Längst bestätigen Statistiken, was die Deutschen auch in ihrem privaten Umfeld wahrnehmen: Das Interesse für eine fleisch- und milchproduktfreie Ernährungsweise steigt. Die passenden Produkte treffen zudem das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Bevölkerung. Denn auch in der Herstellung sind sie umweltschonender als die tierischen Lebensmittel.

Die Produzenten stellen sich nachweislich darauf ein. Müssen sie auch, wenn sie sich die wachsenden Marktanteile sichern wollen. Denn das Bewusstsein bei den Verbrauchern über Herkunft und Zusammensetzung der Lebensmittel beeinflusst ihr Kaufverhalten. Erfolgreiches Beispiel ist die vegetarische Linie von Rügenwalder, die inzwischen 20% des Umsatzes ausmacht. Der Wursthersteller gilt als Best Practice und steckt auch die Reputationslorbeeren dafür ein.

Aktuellstes Beispiel: Danone. Der französische Lebensmittelkonzern erwarb jüngst White Wave. Das amerikanische Unternehmen setzt auf die Herstellung veganer Ersatzprodukte und ist darin Marktführer. Danone lässt sich die Übernahme 12,5 Milliarden Dollar kosten. Eine Investition, die zeigt, dass auch Hersteller von beliebten Produkten wie Actimel oder Activia auf die gesellschaftliche Entwicklung reagieren. Auch anderen Lebensmittelproduzenten sei dazu geraten, diese Entwicklung der Bedürfnisse in die unternehmerische Planung miteinzurechnen.

Die Milch ist hier ein aussagekräftiges Beispiel: Noch bis vor wenigen Jahren galt sie als das gesunde Lebensmittel schlechthin. Nötig für einen starken Knochenaufbau und nicht aus den deutschen Haushalten wegzudenken. Niemand interessierte sich für Herstellung oder Herkunft. Das hat sich grundlegend geändert. Wer nicht auf die Milch verzichten möchte, will zumindest sicherstellen, dass die Herstellung unschädlich von Statten geht. Lidl wurde kürzlich für die garantiert gentechnikfreie Herstellung gelobt. Diejenigen, die sich für eine komplett vegane Umstellung entschieden haben, möchten dennoch nicht auf schnell und einfach Verzehrbares verzichten. Danone reagiert auf diesen Trend.

Der Konzern möchte so die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Reputation für Lebensmittelhersteller stärken: Die Performance der Managements durch die wirtschaftlich kluge Entscheidung sich das Know-how in der Herstellung veganer Ersatzprodukte ins Haus zu holen. Die Produktperformance durch die Anpassung des eigenen Portfolios an die Nachfrage der Verbraucher. Und die Nachhaltigkeit durch die umweltfreundlichere Herstellung. Der Plan könnte aufgehen, denn dem Vertrauen ins Unternehmen folgt bekanntlich die Kaufbereitschaft.

Gräbt man jedoch ein tiefer, stößt man auf Kritik. Zu White Wave gehört Alpro. Die Übernahme des Marktführers bei Sojaprodukten wird bei strengen Veganern skeptisch betrachtet, da Alpro dadurch mit einem der größten Hersteller von Milchprodukten verbunden ist. Auch in Sachen „Bio“ bei der Herstellung hat Alpro noch einiges aufzuholen. Es bleibt abzuwarten, ob die Verbraucher die Bemühungen hin zu bewusst und nachhaltig honorieren. Oder ob sie sich von der kritischen Sicht der veganen Gemeinschaft auf die nicht lupenreine Produktlinie beeinflussen lassen.

Lisa Hyna

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Roland Heintze
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