Reputationsrisiko Unternehmenskultur - Faktenkontor Reputationsrisiko Unternehmenskultur - Faktenkontor

Reputationsrisiko Unternehmenskultur

Was zu unethischem und ungesetzlichen Handeln in Unternehmen führt

Unethisches und gesetzwidriges Verhalten führt zu erheblichen Schäden an der Reputation von Unternehmen und Organisationen. Das haben in der letzten Zeit insbesondere die Fälle Volkswagen und ADAC gezeigt. Doch wie kommt es überhaupt zu so eklatanten Compliance-Verstößen?

Dieser Frage widmet sich der BWL-Professor Jürgen Weibler von der Fernuniversität Hagen. Weibler identifiziert als entscheidende Problemfaktoren unter anderem:

– zentralistische Strukturen mit inflexiblen Hierarchien, die auf der ausführenden Ebene nur einen engen Freiheitsgrad gewähren

– eine lernfeindliche Kultur, in der das offene und konstruktive interne Kommunizieren von Problemen und Fehlern gehemmt wird

– wenn Führungskräfte zu „Klonen“ des Mannes oder der Frau an der Spitze werden, die keinen Widerspruch leisten, keine alternativen Blickwinkel einbringen, und die ihnen direkt nachgeordneten Positionen wiederum mit „überloyalen Klonen“ besetzen

– alles einer „großen Volumenidee“ sektengleich unterzuordnen: Wenn Ziele im Sinne von „das umsatz-, gewinn- oder absatzstärkste Unternehmen zu sein, in der eigenen Branche oder branchenunabhängig, in Deutschland, Europa oder weltweit“ zu einem nicht hintergehbaren Dogma werden – ganz egal, wie sie erreicht werden.

Derartige Rahmenbedingungen führen zu einem Klima der Angst, das die eigene Integrität untergräbt und dazu führt, dass sich niemand gegen die Unternehmensführung stellt, „wenn Aufgaben angeordnet werden, die legal nicht zu schaffen sind“.

Eine Unternehmenskultur wie die von Prof. Weibler beschriebene stellt somit ein erhebliches Reputationsrisiko dar. Reputationsrisiken identifizieren und eliminieren ist die erste der drei Säulen des professionellen Reputationsmanagements. Deswegen sollte ein gutes Reputationsmanagement auch die Unternehmenskultur auf Schwächen abklopfen und – auch wenn es schwierig ist – eine Veränderung in Gang setzen. Wer auf den guten Ruf seiner Firma bedacht ist, sollte eine Ja-Sager-Kultur und Micromanagement unbedingt vermeiden.

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Jörg Forthmann überlässt das Feld bei Mediengau dieses Mal zwei Gastautoren:

Christian Achilles, Leiter Kommunikation und Medien beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., und FAZ-Online-Chef Mathias Müller von Blumencron streiten in „Wenn „moderner Journalismus“ den Journalismus abschafft…“ darüber, ob der Einsatz von „Leserreportern“ für eine ausführliche Recherche über die Deutschen Sparkassen noch seriöser Journalismus ist.

Roland Heintze
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1 Comment

  1. DIE PUNKTE VON PROF. WEIBLER TREFFEN DIE URSACHEN GANZ GUT. IN DEN OBEREN HIERARCHIEEBENEN LÄSST SICH BEOBACHTEN, DASS DIE BERATENDEN ENTSCHEIDUNGSVORBEREITER IHREN CHEFS EINE SITUATION ZEICHNEN, DIE PROBLEME EHER AUSBLENDET UND EINEN VORAUSEILENDEN GEHORSAM BEFÖRDERT, DER EINE IDEALISIERTE HEILE WELT, WIE SIE DER UNTERNEHMENSLEITUNG GEFÄLLT, IN DEN KÖPFEN ENTSTEHEN LÄSST. DANN KOMMT PLÖTZLICH DAS GROßE AUFWACHEN.

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