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Studie: Nachhaltigkeit schafft Umsatz

Beispiel Hipp: 40 Millionen Euro pro Jahr durch gutes Reputationsmanagement

Nachhaltig zu wirtschaften ist gut für die Unternehmens-Reputation. Doch wie viel ist der gute Ruf finanziell wert?

Einfachste Antwort: Durchschnittlich 4,6 Prozent vom Umsatz.

Dies ist ein Ergebnis der Studie „Wertschöpfungsreport Nachhaltigkeit 2014. Was ist gutes Gewissen wert?“ von der Münchner Management-Beratung Biesalski & Company in Zusammenarbeit mit Facit Research.

Wenn Sie sich jetzt den Jahresumsatz ihres Unternehmens in den Kopf rufen und mit der Prozentrechnung anfangen und da eine schön große Summe bei herauskommt: Vorsicht, es ist natürlich nicht gesetzt, dass Ihre Firma in dieser Hinsicht zum Durchschnitt gehört. Für jedes einzelne Unternehmen hängt der spezifische Wert zum einen davon ab, als wie nachhaltig es tatsächlich wahrgenommen wird. Und zum anderen ist der Einfluss auch von Branche zu Branche stark unterschiedlich:

 

Grafik aus Wertschöpfungsreport. Branche – Erklärungsanteil am Umsatz in Prozent: Babynahrung 10,0 – Touristik 7,0 – Convenience/Tiefkühlkost 6,9 – Molkereiprodukte 6,3 – Automobile 5,7 – Haushaltsgeräte 5,2 – Bau-/Gartenartikel 5,2 – Versicherer 4,3 – Energiedienstleister 4,0 – Finanzdienstleister 3,5 – Textileinzelhandel 3,3 – Drogerien 3,2 – Fast Food 3,0 – Lebensmitteleinzelhandel 2,7 – Süßwaren 2,6 – Telekommunikation 0,9

Am stärksten ist der Einfluss der Nachhaltigkeitswahrnehmung laut der Studie bei Babynahrung: Sie sorgt in dieser Branche im Schnitt für zehn Prozent des Umsatzes. Bei der Marke Hipp sind es sogar 12,2 Prozent. Der Branchenprimus macht in Deutschland jährlich etwa 330 Millionen Euro Umsatz. Legt man das Studien-Ergebnis zugrunde, bedeutet das: Hipp erzielt Jahr für Jahr mehr als 40 Millionen Euro seines Umsatzes durch gutes Reputationsmanagement – also kein Grund mehr mitleidig zu lächeln, wenn Claus Hipp höchstpersönlich im TV-Spot die Zutaten seiner Babynahrung inmitten der Natur präsentiert.

Die kleinste Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Telekommunikationsbranche – nur 0,9 Prozent gehen hier im Schnitt auf die wahrgenommene Nachhaltigkeit der Unternehmen zurück. Am größten unter den untersuchten Unternehmen ist der Einfluss hier bei der Telekom mit 1,3 Prozent. Den höchsten Erklärungsanteil bei einem einzelnen untersuchten Unternehmen über alle betrachteten Branchen hinweg hat die Nachhaltigkeit beim Tiefkühlkosthersteller Frosta mit stolzen 14 Prozent.

Für die Studie haben die Autoren rund 100 Unternehmen aus 16 Branchen unter die Lupe genommen. 8030 Kunden wurden zu je zwei der Marken befragt. Ermittelt wurde zunächst, wie sehr die Nachhaltigkeit als eine Facette der Reputation der einzelnen Unternehmen von Konsumenten wahrgenommen wurde, dann, wie sich dies auf das Kaufverhalten auswirkt. Die Autoren betonen zwar, dass die ermittelten Zahlen nur Näherungswerte darstellen und dass nur ein Teilaspekt von Unternehmensreputation abgebildet wird, dennoch: Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich Investitionen in einen guten Ruf lohnen. Daher die Frage:

Wie nachhaltig wirtschaftet Ihr Unternehmen – und wissen das Ihre Kunden?

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Derweil, bei Mediengau: Jörg Forthmann empfiehlt einen interessanten Artikel über Macht und Methoden der Tierschutzorganisation PETA, die gerade OBI in Bedrängnis gebracht hat. Sein Urteil: unbedingt lesenswert für Krisenkommunikatoren.

 

Roland Heintze
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