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Absturz am Zuckerberg

Facebook: Enttäuschende Nutzer-Zahlen verschrecken Investoren

Mit der unter anderem durch den Cambridge-Analytica-Skandal schon angeschlagenen Facebook-Aktie geht es weiter rasant bergab. Als Haupttreiber hinter dem Kurssturz sieht das Handelsblatt, dass die Anleger einen großen Exodus von Facebook-Nutzern befürchten.

 

Abwärts: Kursentwicklung der Facebook-Aktie
Quelle: Screenshot Comdirekt

 

Zwar konnte der Social-Media-Gigant im dritten Quartal 2018 weltweit weitere 40 Millionen Nutzer hinzugewinnen – doch damit erreichte der Zuwachs nur zwei Drittel dessen, was Analysten erwartet hatten. Und enttäuschte Erwartungen sind Gift für Aktienkurse.

Tatsächlich übertüncht der leichte weltweite Zuwachs an Nutzern sogar, wie schlecht es um die User-Entwicklung bei Facebook wirklich aussieht. Denn Wachstumsmärkte sind für Zuckerbergs Netzwerk vor allem Asien und Afrika, während es in Europa gerade zwei Millionen Nutzer verloren hat. Das Problem dabei: In seinen neuen Märkten macht Facebook nur einen Bruchteil des Umsatzes pro Nutzer, den es in Nordamerika und Europa erzielt. Laut Handelsblatt liegt er zum Beispiel im asiatisch-pazifischen Raum bei nur rund einen Zehntel dessen, was Facebook in Kanada und den USA erzielt.

Die Probleme durch die Nutzerentwicklung bei Facebook sind auch nicht so neu, wie manche Nachrichten sie jetzt erscheinen lassen. Anzeichen für die strukturellen Schwächen in der User-Basis des Freunde-Netzwerks in Deutschland zeigen sich schon seit Jahren im Social-Media-Atlas:

Bereits 2014 sank in der Bundesrepublik der Anteil der Facebook-Nutzer, die das Netzwerk tatsächlich aktiv mit Inhalten füllten, erstmals unter den der passiven „Lurker“. 2015 musste Facebook den Spitzenplatz als meistgenutztes Soziales Medium an YouTube abgeben. Bei der für Werbung und die zukünftige Entwicklung besonders wichtigen Gruppe der Teenager verliert Facebook seit Jahren massiv an Boden. 2014 nutzen noch 89 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 14 und 19 Jahren das Urgestein unter den Sozialen Medien – inzwischen sind es nur noch 61 Prozent. In keiner anderen Altersgruppe ist der Anteil geringer. Selbst die „Silver Surfer“ ab 60 Jahren bringen es auf 70 Prozent.

 

Infografik Facebook Nutzerwandel Altersgruppen 2011-2017 Faktenkontor Social-Media-Atlas 2017-2018

Doch all meinen Unkenrufen zum Trotz:

Für Corporate Social Media bedeutet das alles erstmal nicht sehr viel. Denn auch wenn sich mit der aktuellen Entwicklung der schon lange eingeleitete Niedergang von Facebook nur fortsetzt – es ist ein sehr langsamer Abstieg, der auf extrem hohem Niveau begann. Noch hat das Netzwerk eine enorme Reichweite, und wird uns sicher noch auf Jahre hinaus begleiten.

Außerdem ist Facebook sowieso nicht automatisch die erste Wahl für jede Social-Media-Kampagne. Welcher Web-2.0-Kanal bespielt werden sollte, hängt immer individuell von der jeweiligen Zielgruppe ab. Ihn zu identifizieren gehörte schon vorher und wird auch weiterhin zur fundierten Entwicklung jeder Social-Media-Strategie gehören.

 

Roland Heintze
www.faktzweinull.de

 

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Roland Heintze
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