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Frauen führend im Web 2.0

81 Prozent der weiblichen Onliner nutzen Soziale Medien – Männer hinken klar hinterher

Heidi Klum Swimsuit-Tweet
Omnipräsent dank Twitter: Heidi Klum. Quelle: twitter.com/heidiklum

Man muss weder ins Internet gehen, noch sich überhaupt für Supermodels interessieren, um zu wissen, dass Heidi Klum einen Twitter-Account hat. Dazu reicht ein regelmäßiger Blick in die Tagespresse – denn die an zahlreichen Projekten arbeitende, erfolgreiche Geschäftsfrau hat es geschafft, mit ihren fast täglich über Twitter verbreiteten Fotos und Zitaten ein nahezu unübersehbarer Dauergast in (nicht nur) deutschen Zeitungen zu werden. Sie weiß dieses Soziale Medium geschickt und zielgenau für den Kontakt zu Fans und Presse zu nutzen und so die Marke „Heidi Klum“ bekannt, bewusst und beliebt zu halten. Wer jetzt denkt: „Das eine Frau das Web 2.0 so intensiv (und erfolgreich) nutzt ist bestimmt eine Ausnahme. Denn Social Media ist Internet, Internet ist Technik, und Technik ist in erster Linie was für Männer, also ist das Web 2.0 eine Männer-Domäne“ – der sollte seine Gedankenwelt mal wieder mit der Realität abgleichen und bei der Gelegenheit einige alte Vorurteile entsorgen. Bei diesem Reality-Check sind wir gern behilflich, denn wir haben die passenden Fakten parat – und die zeigen: In der Welt der Sozialen Medien liegen die Frauen vorn.

Insgesamt nutzen drei Viertel der Onliner in Deutschland Soziale Medien, ein Anstieg um fünf Prozentpunkte innerhalb eines Jahres. Schaut man nach Geschlechtern getrennt, zeigt sich: Frauen nutzen die Sozialen Medien deutlich stärker als Männer. 81 Prozent der weiblichen Onliner nutzen Soziale Medien – unter den männlichen Internet-Nutzern sind es nur 69 Prozent. Entsprechend umgekehrt ist das Verhältnis unter den Social-Media-Verweigerern: 25 Prozent der männlichen Onliner nutzen nicht nur derzeit keine Web 2.0-Angebote, sondern wollen dies auch in Zukunft nicht tun. Unter den Frauen sind es nur 15 Prozent. Nur das Wachstumspotenzial ist bei den Männern etwas höher: Sieben Prozent der männlichen Internet-Nutzer sind zwar noch nicht im Web 2.0 unterwegs, planen dies aber für die Zukunft – unter den Frauen sind es vier Prozent.

 

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Social Media-Nutzung in Deutschland 2013

Die Aussage dieser Männer „Ich plane, in Zukunft solche Seiten zu nutzen“ sollte man nicht als eine „Mach ich noch, Schatz“-Vertröstung missverstehen – denn 2012 gaben fünf Prozent der männlichen Internet-Nutzer an, mit den Sozialen Medien loslegen zu wollen, und um vier Prozentpunkte ist der Anteil tatsächlich gestiegen.

 

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Zum Vergleich: Social Media-Nutzung in Deutschland 2012

Frauen sind also Pioniere in der Welt der Sozialen Medien – aber die Zahlen zeigen auch, dass das Web 2.0 nicht ihre alleinige Domäne ist.

Unter den Social-Media-Verweigerern dominieren übrigens in erster Linie zwei Gründe für das Nicht-Nutzen: 60 Prozent der Verweigerer fehlt einfach das Interesse am Web 2.0, 45 Prozent haben Angst um ihre Daten.

Was lernen wir daraus?

Wer denkt, Frauen könnte man über das Web 2.0 nicht erreichen, liegt falsch. Sehr falsch.

Wer auch Skeptiker für seine Web 2.0-Angebote gewinnen will, sollte sie mit (für seine Zielgruppe) interessanten Inhalten bestücken – und den Datenschutz ernst nehmen.

Roland Heintze
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