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Jedem Thema sein Kanal

Wo suchen Social-Media-Nutzer nach welchen Informationen?

Wir sehen es bei unserer Arbeit immer wieder: Wenn ein Unternehmen ins Web 2.0 einsteigen will, wird oft ohne großen Plan kurzerhand eine Facebook-Seite eingerichtet und ganz vielleicht noch ein Twitter-Kanal gestartet. Einfach, weil andere das auch machen – und vielen nicht klar ist, dass das Web 2.0 aus weit mehr besteht als nur Facebook-Likes und etwas Zwitschern. Ein simpler Weg, um die Frage „Macht Ihr auch Social Media?“ mit „Ja“ beantworten zu können – aber kein zweckmäßiges Vorgehen, wenn es darum geht, eine wirklich erfolgreiche Social-Media-Strategie zu entwickeln. Denn dafür sollte man als erstes drei Fragen beantworten können: Wo im Web 2.0 bewegt sich meine Zielgruppe eigentlich? Wo diskutiert sie die Themen, die für mein Unternehmen wirklich relevant sind? Wo ist sie bereit, von mir Informationen entgegenzunehmen? Das braucht Recherche und Analyse, und beides bedeutet Arbeit. Doch wer mit seinem eigenen Publikum wirksam in Kontakt treten will, sollte sich diese Mühe machen – denn die Antworten auf die drei Fragen ist von Unternehmen zu Unternehmen und Branche zu Branche unterschiedlich. Dennoch: Die richtige Antwort lohnt, auch unter monetären Gesichtspunkten.

In meinem heutigen Post möchte ich deshalb dieses „Mantra“ veranschaulichen und mit Zahlen untermauern. Wir haben die Nutzer verschiedener Web 2.0-Kanäle befragt, ob sie sich dort (und zum Vergleich in klassischen Medien und Online-News) schon mal zu den Themen Gesundheit, Konsumgüter, Bank- oder Versicherungsdienstleistungen informiert haben. Das sind ihre Antworten:

Infosuche Gesundheit

Infosuche Konsumgüter

Infosuche Bankdienstleistung

Infosuche Versicherungsdienstleistung

 

Vier Fakten fallen dabei auf:

– Gerade für Nutzer von Twitter und Facebook spielen alle vier dieser Themen dort keine große Rolle.

– In Blogs und Foren suchen deren Nutzer außerordentlich stark nach Informationen zu Gesundheitsthemen und Konsumgütern.

– Das Interesse an Infos zu Bank- und Versicherungsdienstleistungen ist hingegen auf allen Kanälen deutlich geringer.

– Auch Social-Media-Nutzer suchen Informationen zu Bank- und Versicherungsdienstleistungen eher in Zeitungen, Zeitschriften und Online-News.

 

Das zeigt, dass es nicht eine einheitliche, passt-für-alle Corporate-Social-Media-Strategie gibt. Auf welchen Kanälen wie viel Erfolg erzielt werden kann, ist (Mantra) von Unternehmen zu Unternehmen und Branche zu Branche unterschiedlich. Aber es gibt eine für die vier Beispiel-Branchen einheitlich ungeeignete Strategie: „Facebook + Twitter = Social Media abgehandelt“.

 

Roland Heintze
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