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Topsy ist tot! Und Santa geht es auch nicht gut

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Foto „Santa is…Dead“ © dennisziliotto shared under a Creative Commons license CC BY-ND 3.0

An dieser Stelle des Blogs hätten wir in dieser Woche gern mit Weihnachten aufgemacht und Ihnen nahegelegt, Twittertrends zum Fest zu analysieren. Aber ein Digitalisierungs-Gigant aus Übersee hat uns einen Strich durch die Reichweitenrechnung gemacht. Topsy ist tot – und Santa geht es auch nicht gut. Wir feiern dennoch Weihnachten – und treten an für den letzten echten Superhelden: #rettetsanta.

Apple hat in aller Stille – leise rieselt der Schnee – eines der beliebtesten Twitter-Tools unterm Tannenbaum beerdigt. Lesen wir bei ZDNET. Topsy, ein genialer und im Netz frei verfügbarer Analysedienst zur Zählung von #Hashtag-Trends, wurde schon 2013 von dem nach organischem Wachstum hungernden Multimedia-Konzern akquiriert. Die genialen Topsy-Programmierer machten geschätzte 200 Mio. Dollar Profit. Ein Schnäppchen für den auf einen Jahresumsatz von 200 Milliarden Dollar taxierten Multi aus Cupertino, der sich auch nicht die Mühe macht, der Community die am 16.12. erfolgte Stilllegung zu erklären. Besonders hart trifft das viele Onlineredakteure und bloggende Journalisten, die nicht immer zu den Großverdienern gehören. Ihnen analysierte Topsy relevante Themen und eigene Reichweiten. Für die schreibende Zunft ist so etwas Handwerkszeug wie der Computer. Futsch! Stattdessen verlinkt Topsy.com auf die Apple-Supportseite, wo dem verdutzten User irgendwas von Siri verzapft wird: auf Englisch.

topsytweet

Es reicht. Wir sagen das Ende von Apple voraus: „Die Kultmarke liegt auf dem Sterbebett“, schreibt Faktenkontor-Geschäftsführer Jörg Forthmann in seinem Blog. Wir können nur vermuten: Künftig sollen nur Apple-User die Topsy-Algorithmen und Schnittstellen nutzen. Damit wird auch wieder einmal klar: Das meisten Geld wird künftig mit Daten verdient, und zwar mit unseren. Wenn Sie jetzt nach Alternativen suchen: Diese sind sämtlich kostenpflichtig, wie KRED – oder sogar kostspielig, wie das in unserer Redaktion eingesetzte Buffer.

Rettetsanta
Unsere Weihnachtskarte 2015 …

 

Aber zurück zu unserem Thema: Solche Widerstände machen uns nur härter. Faktenkontor zieht in den Kampf für das Überleben des letzten echten Superhelden. Die Zahl der Woche: 47% Prozent der unter 10-jährigen glauben nicht mehr an den Weihnachtsmann. Wie das kommt: Schuld sind u.a. die Werber von Daimler, die mit Ihrer Millionen Kinder desillusioniernden Radiowerbung zum Smart einen Shitstorm auslösten. Mit dem Hashtag #weihnachtsmanngate zeigten die sozialen Medien mal wieder, wo der Reputationshammer hängt. Daimler zog die Werbekampagne, leiste still und heimlich, zurück. DIE WELT hat es als erster bemerkt. Aber bei der Suche nach Schuldigen für Santas Siechtum müssen wir uns auch selbst bezichtigen: In vier von fünf Haushalten ist Weihnachten ein automatisierter Prozess. Seit der Digitalisierung bringt Amazon die Geschenke. Weiß doch jedes Kind. Da hilft auch kein Shitstorm: Amazon verzeichnete letztes und wohl auch dieses Jahr trotz Streiks Rekordumsätze: lesen wir in der F.A.Z. online. Weit und breit kein schönes Spielzeuggeschäft mehr. Oder kennen Sie eins? Dann empfehlen Sie es uns online weiter: auf der Faktenkontor Twitterseite: #rettetsanta.

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