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So nutzen Sie WhatsApp für Ihre Marketingkommunikation

Es ist ein Eldorado für jeden Marketer und Vertriebler: In den sozialen Netzwerken geben Nutzer fast alles über sich preis. Aufenthaltsorte, Interessen, Freundschaften, Kaufverhalten – die wertvollen Daten sind für jeden zugänglich. Und damit soll bald Schluss sein? Darauf deutet zumindest eine Entwicklung hin, die sich schon länger abzeichnet und auch durch unseren aktuellen Social-Media-Atlas bestätigt wird: Die Deutschen kommunizieren immer häufiger über private Messenger-Dienste wie WhatsApp statt auf öffentlichen Plattformen wie Facebook. Die Kommunikation findet damit zunehmen im geschützten Raum abseits der Öffentlichkeit statt. Unternehmen können von diesem Trend profitieren, wie einige vielversprechende Beispiele zeigen.

Facebook stirbt“ hatten wir vor einiger Zeit (zugegebenermaßen etwas zugespitzt) verkündet. Die Zahlen, die ich Ihnen heute präsentiere, gehen in eine ähnliche Richtung. Demnach nutzt nur jeder Dritte soziale Netzwerke wie Facebook häufig für die private Kommunikation. Deutlich beliebter sind Messenger-Dienste wie WhatsApp mit 55 Prozent regelmäßigen Nutzern. Bei den 14-bis 19-Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Deutlich wird diese Entwicklung auch durch folgende Grafik:

Private Messenger-Dienste wie WhatsApp gewinnen stark an Bedeutung.
Private Messenger-Dienste wie WhatsApp gewinnen stark an Bedeutung. (Quelle: BI Intelligence)

Längst haben sich WhatsApp und Co. in vielen Teilen der Gesellschaft durchgesetzt. Lehrer erinnern ihre Schüler in eigens dafür eingerichteten Gruppenchats über Hausaufgaben oder Unterrichtsausfälle, Studenten bilden Arbeitsgruppen für gemeinsame Seminare, und Kollegen informieren sich bei Verspätung oder Krankheit.

Nur die Unternehmen sind größtenteils noch außen vor. Für sie erscheint diese Entwicklung zunächst problematisch. Denn auf privaten Messenger-Diensten findet die Kommunikation im geschützten Raum statt. Firmen können damit nicht mehr sehen, über welche Themen sich ihre (potenziellen) Kunden unterhalten, wofür sie sich interessieren und mit wem sie vernetzt sind. Damit verlieren sie wichtige Anknüpfungspunkte für ihre Marketing- und Vertriebsaktivitäten.

Doch die abgeschlossenen Nachrichtendienste bieten auch Chancen. Erste Beispiele hierfür liefert der Journalismus. So hat der Schweizer Rundfunksender SRF seine Zuhörer und -schauer per WhatsApp im September 2014 die Ergebnisse einer Volksabstimmung zur Verfügung gestellt. Die britische Zeitung Oxford Mail informiert interessierte Leser schon seit Juni 2014 einmal täglich über die fünf besten Artikel. Auch in Deutschland finden sich vielversprechende Beispiele für die Kommunikation über Messenger-Dienste. Die Heilbronner Stimme etwa berichtete auf WhatApp in einer Art Live-Reportage von der Bombardierung der Stadt am 4. Dezember 1944. Seit vergangener Woche schickt zudem der Fernsehsender n-tv die wichtigsten Neuigkeiten per WhatsApp auf das Smartphone interessierter Nutzer.

Unternehmen können sich dies zum Vorbild nehmen. Das Firmenjubiläum kann zum Beispiel für eine interaktive Zeitreise per WhatsApp genutzt werden: Mit historischen Fotos, Videos und kurzen Texten werden die Kunden über die wichtigsten Meilensteine bei der Gründung des Unternehmens informiert und können dadurch eintauchen in die damalige Zeit. Dank WhatsApp kann der Nutzer diese Informationen konsumieren, wann und wo er möchte – das sorgt für eine hohe Aufmerksamkeit.

Noch gibt es allerdings einige offene Fragen. Neben der Verwaltung der Kontakte zählt dazu vor allem der Datenschutz. Denn immer wieder gibt es Meldungen über Sicherheitslücken, etwa die Möglichkeit, das Onlineverhalten von Nutzern auszuspähen. Trotzdem sollten Unternehmen den Einsatz von WhatsApp und Co. für die eigene Marketingkommunikation zumindest prüfen. Potenzielle und bestehende Kunden wird’s freuen.

Geerd Lukaßen

Roland Heintze
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6 Comments

  1. Hallo,
    ein sehr interessanter Artikel. Wie oder wo genau kann man denn den Einsatz von WhatsApp und Co. datenschutzrechtlich prüfen? Haben Sie da einen Tipp?
    Vielen Dank.

    Beste Grüße
    Julie

    1. Es freut mich, dass Ihnen mein Artikel gefällt! Mit klaren Aussagen zum Datenschutz kann ich aber leider nicht dienen. Denn das hängt auch von der Art der Nutzung ab (Kundeninformation, Werbung etc.). In jedem Fall sollte vorher – sofern vorhaden – der Datenschutzbeauftragte des Unternehmens hinzugezogen werden. Ein schönes Beispiel dafür bietet der Flughafen Hamburg: http://www.pressesprecher.com/nachrichten/wie-der-flughafen-hamburg-seine-kunden-whatsapp-informiert-9016
      Ansonsten empfehle ich die Rechtsanwälte Thomas Schwenke und Dr. Carsten Ulbricht. Ich hoffe, ich kann Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen!

      Schöne Grüße
      Geerd Lukaßen

  2. Wer datenschutzrechtliche Bedenken bei Nutzung von Whatsapp für die Firmenkommunikation hat, sollte sich Teamwire anschauen. Das ist eine Art „Whatsapp für Firmen“ mit dem Ziel Unternehmen eine schnelle und sichere Enterprise Messaging App für die interne Kommunikation mit Kollegen und Teams bereitzustellen.

  3. Interessant für die Firmenkommunikation sind außerdem dedizierte Messenger wie z.B. Threema welcher geradezu für den Unternehmenseinsatz konzipiert wurde. Auch wir bieten mit WhatsPRO auf https://whatspro.de ein Tool um seine Empfänger auf Facebook, dem Telegram Messenger und dem Facebook Messenger zu erreichen. 2016 wird sicherlich das Jahr des Instant Messenger Marketings. Jedes Unternehmen muss prüfen ob es in diesem Kanälen aktiv werden muss. Wer heutzutage in Facebook mit seinem Unternehmen präsent ist, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Instant Messenger seinen Followern gegenüber sein.

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