Ein eigener Blog und Auftritte in den sozialen Netzwerken sind für viele deutsche Unternehmen bereits selbstverständlich. Eine Kunden-Community zur Kontaktpflege setzen nur die wenigsten ein. Dabei ermöglicht diese dauerhafte und intensive Kundenbeziehungen. Für Unternehmen bieten sich hier interessante Perspektiven: Denn das Interesse der Internetnutzer an entsprechenden Angeboten ist größer als das Angebot, wie unser Social-Media-Atlas zeigt.
Demnach ist die Zahl der Verbraucher, die sich in unternehmenseigenen Internetportalen über Produkte und Dienstleistungen informieren, im vergangenen Jahr auf 16 Prozent gestiegen. Zwar sind die Nutzer von Kunden-Communities gemessen an der gesamten Anzahl der Webnutzer damit noch eine Minderheit. Dennoch ist ein starker Aufwärtstrend erkennbar. Vor allem in der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen wächst der Wunsch nach Austauschplattformen von Unternehmen im Internet. 22 Prozent der Befragten zwischen 14 und 19 Jahren geben an, in mindestens einem derartigen Internetportal aktiv zu sein. Auch in den anderen Altersklassen wächst die Bereitschaft, Mitglied in einer Kunden-Community zu werden. 49 Prozent aller Befragten ziehen diese Option für sich in Betracht. Damit ist der Wert gegenüber dem Vorjahr (43 Prozent) nochmals deutlich gestiegen.
Für Unternehmen bergen diese Zahlen ein enormes Potenzial. Denn Austauschplattformen im Internet sind gewissermaßen der Königsweg der modernen Kundenbeziehungspflege. Schließlich bieten sie einen engen und dauerhaft angelegten Austausch mit Kunden, die sich aktiv zu bestimmten Produkten, Dienstleistungen oder unternehmensrelevanten Themen einbringen. Die Firmen können ihre Botschaften damit direkt an die Zielgruppe adressieren und erhalten von dieser gleichzeitig wichtige Rückmeldungen und Denkanstöße, etwa für die Entwicklung neuer Produkte. Wie unser Social-Media-Atlas zeigt, warten die Kunden auf entsprechende Angebote. Unternehmen, die als eine der ersten eine Kunden-Community für sich einzusetzen wissen, stoßen damit auf fruchtbaren Boden.
Geerd Lukaßen