Wettstreit der beruflichen Netzwerke: LinkedIn erstmals vor Xing! - Faktenkontor Wettstreit der beruflichen Netzwerke: LinkedIn erstmals vor Xing! - Faktenkontor

Wettstreit der beruflichen Netzwerke: LinkedIn erstmals vor Xing!

Social-Media-Atlas 2022: LinkedIn bricht den Fluch des „ewigen Zweiten“ – aber noch ist Xing nicht weg vom Fenster…

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Über Jahre hinweg entschied Xing das Duell der beruflichen Netzwerke in Deutschland souverän für sich, LinkedIn blieb stets bemühter „ewiger Zweiter“. Letztes Jahr zogen beide erstmals gleich. Jetzt zeigt der neue Social-Media-Atlas 2022:

LinkedIn hat den Durchbruch geschafft, liegt in der Reichweite drei Prozentpunkte vor Xing!

Allerdings erklomm das Geschäftsnetzwerk aus dem Hause Microsoft diese Spitzenposition nicht durch den weiteren Ausbau seines Marktanteils: Xing ist schlicht zurückgefallen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 3.500 Internet-Nutzern ab 16 Jahren durch den Marktforscher Toluna im Auftrag von Faktenkontor und IMWF: LinkedIn nutzen wie im Vorjahr 24 Prozent der Onliner, Xing hingegen nur noch von 21 Prozent.

Bitter für den 2003 als „OpenBC“ an der Elbe gegründeten virtuellen Business Club, der den deutschsprachigen Raum lange erfolgreich als „Home Turf“ gegen den globalen Giganten aus Kalifornien verteidigen konnte. Doch die Umfrage fällt für Xing nicht durchweg düster aus. Betrachtet man nur diejenigen, die die Netzwerke tatsächlich beruflich einsetzen, also bei der Ausübung Ihrer Arbeit, liegen die beiden Rivalen mit je 16 Prozent immerhin noch gleichauf.

Weiterhin die Nase vorn hat Xing in der „Vertrauensfrage“: 66 Prozent der Xing-Nutzer zeigen hohes Vertrauen in Informationen, die sie hier von kommerziellen Anbietern erhalten – Spitzenwert unter allen Sozialen Medien. Gleich dahinter folgt allerdings schon LinkedIn mit 65 Prozent – der Abstand ist so gering, dass er eher einen Gleichstand signalisiert als einen Vorsprung.

Auch in vielen anderen Aspekten wirken die beruflichen Netzwerke wie Zwillinge: Beide sind unter „Thirtysomethings“ am weitesten verbreitet, werden von je 38 Prozent der Deutschen mit Internet-Zugang im Alter zwischen 30 und 39 Jahren genutzt. Ansonsten liegen beide Dienste bei allen Themenfeldern so sehr gleichauf, dass auf ganze Zahlen gerundet kein Unterschied mehr festzustellen ist. Neben etwas persönlichem Austausch, den je sieben Prozent der Onliner auf einem der beiden Kanäle betreiben, spielen andere Themen bei ihnen allerdings eh keine nennenswerte Rolle. Nicht verwunderlich und keine Schwäche, sondern lediglich ein Zeichen, dass die Netzwerke eben auf Berufliches spezialisiert sind.

Fazit: Auch wenn der Verlust der Führungsrolle im Stamm-Markt einen herben Schlag darstellt, ist Xing noch nicht abgemeldet. Im Großen und Ganzen bringt das Netzwerk aus Hamburg derzeit weitgehend die gleiche Leistung wie LinkedIn. Auf längere Sicht stellt sich für die Nutzer damit aber natürlich die Frage: Wenn beide Angebote sich so sehr gleichen, braucht es dann zwei davon? Es scheint: Immer mehr entscheiden sich dafür, dass ihnen ein berufliches Netzwerk reicht – das ist dann zumeist LinkedIn.

Roland Heintze
www.reputationzweinull.de

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Roland Heintze
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