Air New Zealand empört mit Nackte-Haut-Sicherheitsvideo - Faktenkontor Air New Zealand empört mit Nackte-Haut-Sicherheitsvideo - Faktenkontor

Air New Zealand empört mit Nackte-Haut-Sicherheitsvideo

Die Sicherheitseinweisung ist die frustrierendste Aufgabe von Stewardessen: Niemand schaut hin, und wenn, dann nur gelangweilte Blicke. Das soll bei Air New Zealand anders werden. Das „schönste Sicherheitsvideo der Welt“ habe man gedreht. Leicht bekleidete Models führen in die Sicherheitsroutinen der Flugzeuge ein. Das Video kommt erst morgen in die Maschinen. Doch das Making-of-Video sorgt bereits für Empörung bei Feministinnen.

„Hochgradig sexualisierte Bilder“ beklagt laut Spiegel online die neuseeländische Feministin Deborah Russell, sozusagen die Alice Schwarzer des Pazifiks. Weibliche Passagiere müßten den Eindruck gewinnen, dass nur ihre Sexualität zählt, mehr nicht. Die Fluggesellschaft ist erstaunt. Das Video entstand an den Stränden der Cook Islands in der Südsee, und dort habe man nun mal Schwimmsachen an. Obendrein habe man darauf geachtet, dass die Darstellerinnen eine „anständige Kleiderwahl“ getroffen haben. Zumindest das letzte Argument schlägt beim geschulten Blick des Krisenkommunikators fehl, denn sexy ist das Sicherheitsvideo bestimmt – und es hat auch sexy sein sollen. Da gibt es keine Ausreden.

Russell erwähnt unterdessen nicht die knackigen männlichen Darsteller und ihre Wirkung auf die Männer in den Sitzreihen bei Air New Zealand. Die werden verschämt auf ihre Bauch linsen und sich ein ansehnliches Sixpack wünschen…

Ausgefallene Bordvideos gehören zum Marketing der neuseeländischen Fluglinie. Survival-Spezialist Bear Grylls und die Hobbits waren schon zu Gast. Nun also Top-Models, unter anderem Christie Brinkley, die bei der Google-Suche den automatischen Suchvorschlag „Christie Brinkley hot“ hervorruft.

Air New Zealand betont, das Video sei vorab getestet worden, ob die Balance zwischen Unterhaltung und Sicherheitsunterweisung stimme. Doch das Argument greift zu kurz. Die Sicherheitsvideos arbeiten mit Augenzwinkern, mit einer klugen Dosis Humor. Das sollte Air New Zealand auch in der Reaktion auf die Feministen-Vorwürfe zeigen. Nicht herabwürdigend, keine ernsthafte Auseinandersetzung mit den überzogenen Vorwürfen. So perlen die Vorwürfe ab, und die große Mehrheit der Menschen sieht weiterhin das, was die Bordvideos zeigen: eine humoristisch gelungene Alternative zu langweiligen Sicherheitsunterweisungen in Flugzeugen.

Jörg Forthmann

Jörg Forthmann
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