MS Deutschland-Reederei schlägt zurück - Faktenkontor MS Deutschland-Reederei schlägt zurück - Faktenkontor

MS Deutschland-Reederei schlägt zurück

MS Deutschland-Reederei schlägt zurück

Monatelang hat sich die Reederei des Traumschiffes MS Deutschland in der Presse verprügeln lassen. Ausflaggen, Kapitän rauswerfen, Massenstornierungen der Gäste, zerstörtes Inventar nach der Olympia-Feier an Bord. Nun steuert die Reederei gehörig gegen: Stornierungen? Nur sechs Gäste haben abgesagt; die Auslastung stieg um 25 Prozent. Ausflaggen? Fällt aus. Statt dessen präsentiert die Reederei die „Kurs-voraus-Strategie“ (Wer sich diese Formulierung ausgedacht haben mag…). Die alte Dame wird modernisiert, und zwar kräftig. Ach ja, auch das ZDF bleibt dem Traumschiff treu. Die Kurskorrektur kommt reichlich spät. Denn das Traumschiff lebt davon, dass sich Menschen ihre Träume auf See wahr machen wollen.

Und so ist es wohl auch eher die neu aufgelegte Anleihe, mit der mehrere Millionen Euro am Markt eingesammelt werden sollen, die zum Rettungsversuch in der PR-Krise geführt haben.

Der Ansatz war gut gedacht. Es wurde ein Konzept präsentiert – die „Kurs-voraus-Strategie“. Vorwürfe wurden mit harten Zahlen entkräftet. Gut gemacht, nimmt so eine Kurswende den Gegnern den Wind aus den Segeln, und es kehrt Ruhe ein. Die Reederei, die der Münchener Aurelius Gruppe gehört, wird dieses Glück allerdings nur kurz genießen können. Die Anleihe – für die dieses mustergültige Manöver hingelegt wurde – ist der nächste Sturm, in den die MS Deutschland mit Volldampf hineinfährt. Sie ist schwach besichert. Sobald Gerüchte umgehen, dass die Anleihebesitze ihr Geld möglicherweise nicht wiederbekommen, ist die Negativpresse wieder da. Erste Journalisten berichten bereits kritisch über Details aus dem Anleiheprospekt. Doch jetzt ist das Pulver erst einmal verschossen.

Jörg Forthmann

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: Mediengau

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