Sind Götze und Lewandowski großes Ablenkungsmanöver von Uli Hoeneß? - Faktenkontor Sind Götze und Lewandowski großes Ablenkungsmanöver von Uli Hoeneß? - Faktenkontor

Sind Götze und Lewandowski großes Ablenkungsmanöver von Uli Hoeneß?

götzeEs ist schon ein merkwürdiges Zusammentreffen gewesen: Erst kochte der Steuerskandal von FC Bayern München-Präsident Uli Hoeneß hoch, dann – plötzlich – wurde der Transfer von Mario Götze nach München bekannt. Es wird kolportiert, dass der Transfer Bild München gesteckt wurde, um den Medien eine interessantere Geschichte als das Schweizer Hoeneß-Depot zuzuspielen. Derartige Ablenkungsmanöver können außerordentlich hilfreich sein, um Manager oder Unternehmen aus der Schusslinie zu kriegen. Und die Götze-Geschichte hatte das richtige Kaliber; schließlich hat sie das Format, der Bundesliga-Transfer in 2013 zu werden.

Das Ablenkungsmanöver hat nicht geklappt. Bild berichtet munter weiter über die Steueraffäre. Das Interesse am Steuerskandal war noch nicht einmal für einen Tag gedämpft. Warum ist das Kalkül nicht aufgegangen (wenn denn das Gerücht wahr ist)? Die Bild-Zeitung als wesentliches, meinungsbildendes Medium in Deutschland für einen Deal auszusuchen, ist sehr klug. Der Deal ist aber nur dauerhaft nützlich, wenn es im Gegenzug zur Spitzennachricht die Zusage gibt, im Steuerskandal geschont zu werden. Das ist aber ein sehr hohes Zugeständnis, das von der Bild-Zeitung verlangt wird. Kann klappen, muss nicht. Wenn es nicht klappt, sollte man lieber die Munition für einen besseren Schuss aufsparen. Bild hat offensichtlich keine Schonung von Hoeneß versprochen.

Die Götze-Nachricht war ein Spitzenthema in den Nachrichten, aber sie war nicht in der Lage, das Interesse am Steuerskandal von Hoeneß zu absorbieren. Auch der Lewandowski-Transfer, der jetzt den Eindruck erweckt, als 2. Ablenkungswelle durch die Medien zu gehen, schafft das nicht. Eine Spitzennachricht ist wie eine einsetzende Schneelawine. Sie ist kaum zu stoppen. Besser wäre es, die Lawine mit einem Götze-Sprengsatz frühzeitig auszulösen – kurz bevor die Steueraffäre Gefahr lief bekannt zu werden. Dann wäre auch die Ausgangsposition für einen wirklich guten Deal mit der Bild-Zeitung besser gewesen.

Jetzt rollt die Lawine. Götze und Lewandowski halten nichts mehr auf. Die Munition ist wirkungslos verschossen.

Jörg Forthmann

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: Mediengau

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