Der Weihnachtsfilm des Lebensmittel-Discounters Penny ist ein wunderbares Beispiel, wie erfolgreiche Kommunikationskampagnen entstehen. Der Lebensmittelhändler hat all das thematisiert, das Jugendlichen durch Corona entgangen ist. Hoch emotional und genau die richtigen Gefühle adressiert, die nach 20 Monaten Corona vorherrschen. Sehen Sie hier das Erfolgsrezept dieses Weihnachtsfilms in harten Zahlen.
Worum geht es in dem Film von Penny? Sohn und Mutter treffen sich abends am Küchentisch und der Sohn fragt: „Was wünscht Du Dir eigentlich zu Weihnachten.“ Die Mutter denkt kurz nach. Sie wünscht sich, ihr Sohn bekäme die Zeit und die Erlebnisse zurück, die er durch die Pandemie verloren hat. Heimlich rausschleichen aus dem Haus, um Freunde zu treffen. Party machen. Sich bis über beide Ohren verlieben. Das Herz gebrochen bekommen und mit einem Freund auf Reisen gehen. Da bekommt man echt feuchte Augen. Der Film ist handwerklich toll gemacht. Er ist aber auch kommunikativ sehr erfolgreich.
Die Erwähnungen für Penny in den digitalen Medien steigen spürbar an, die Tonalität ist sehr positiv, und die Emotionalität springt über – so dass der Film viral geht. Damit ist dieser Penny-Film ein sehr gutes Beispiel, wie Unternehmen ein gesellschaftlich omnipräsentes Thema aufgreifen und für sich erfolgreich nutzen können.
Die Penny-Kampagne hat nur einen Haken. Noch vor dem 1. Advent ist das Echo stark abgeflacht. Der Händler hätte dafür sorgen müssen, die Kampagne weiter zu befeuern. Nun droht sie, noch vor Weihnachten wieder in die Unsichtbarkeit zu versinken.
Jörg Forthmann