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Über die Tagesschau lachen… und von ihr lernen!

Panne zeigt: Nachrichten-Dino kennt sich beim Online-Reputationsmanagement aus

Tagesschau Panne Screenshot
Quelle: Screenshots www.tagesschau.de

Möchten Sie kurz und schnell über die Tagesschau lachen? Dann schauen Sie sich dieses 12-Sekunden-Video an. Direkt nach der Begrüßung macht Moderatorin Simone von Stosch einige seltsam anmutende Verrenkungen, statt ihren Text zu sprechen.

Den Clip stellte Tagesschau.de selbst ins Netz, zusammen mit der Erklärung: Das Pedal, dass den Teleprompter steuert, stand nicht an seinem Platz. Das bemerkte die Moderatorin erst, als die Kameras schon liefen und musste live on air danach fischen.

Auf den ersten Blick mag man sich wundern, dass die Tagesschau den Clip selbst ins Internet stellt – aber aus Reputationsgesichtspunkten war das genau die richtige Maßnahme.

Denn den Weg ins Web findet so eine Panne auf jeden Fall – hier ist sie bei Youtube zu finden. Gar nicht darauf zu reagieren, hätte jede Menge Häme und Spott zur Folge gehabt. Mit aller Macht des Justitiariats zu versuchen, den Clip aus Urheberrechtsgründen löschen zu lassen, hätte die Situation nur verschlimmert, mehr Aufmerksamkeit auf den Fall gelenkt, und die Tagesschau als humorlos überreagierend präsentiert.

Dass sie den Clip selbst ins Netz stellt, ermöglicht der Tagesschau die kommunikative Kontrolle zu behalten, und zeigt zum anderen, dass Redaktion und Moderatorin Humor und Distanz zur eigenen Eitelkeit haben (siehe die Pendennis-Werft). Das gibt Sympathie-Punkte – zumal der Clip zusammen mit der Erklärung zwar einerseits zum Lachen aus Schadenfreude anregt, gleichzeitig aber auch zeigt, dass von Stosch eine Situation, die bei vielen anderen in Panik oder Live-Beleidigungen der Studio-Crew geendet hätte, schnell, elegant und vor allem sehr souverän gemeistert hat. Das zahlt auf die Reputation der Tagesschau ein und ist damit aktive Vorsorge für echte Krisen.

Roland Heintze
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