Wie ein Reh im Scheinwerferlicht - Faktenkontor Wie ein Reh im Scheinwerferlicht

Wie ein Reh im Scheinwerferlicht

Studie: Reputationsschäden sind das globale Geschäftsrisiko Nr.1 – aber Vorsorge bleibt mangelhaft

Bild: Fabrice Florin via Flickr.com (creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode)
Foto „IMG_4419“ © Fabrice Florin shared under a Creative Common license CC BY-SA 2.0

Reputationsschäden sind aktuell das weltweit größte Geschäftsrisiko – und eines, auf das fast die Hälfte aller Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet ist. Die globale Wirtschaft steht Reputationsrisiken also quasi wie das sprichwörtliche, paralysierte Reh einem heranrasenden Auto gegenüber: Sie sehen die Gefahr kommen, reagieren aber nicht auf den unausweichlichen Aufprall. Das zeigen Ergebnisse der Studie „Global Risk Management Survey 2015“ des internationalen Versicherungsmaklers Aon, der Unternehmen zu Risikobewertung und -absicherung berät.

Für die aktuelle Ausgabe der im Zweijahres-Rhythmus erhobenen Studie wurden für Geschäftsrisiken verantwortliche Entscheider von 1.418 Unternehmen aus 60 Ländern befragt. „Damage to reputation/brand“ landete dabei auf Platz Eins von mehr als 50 Bedrohungen. 2013 und 2011 landeten die Reputationsschäden noch auf Platz Vier, 2009 auf Platz Sechs.

 

Quelle: Aon Global Risk Management Survey 2015
Quelle: Aon Global Risk Management Survey 2015

 

Als Grund für die so über Jahre gestiegene Bedeutung von Reputationsschäden sehen die Autoren der Studie medientechnologische und kulturelle Entwicklungen an. Diese führen dazu, dass der Ruf von Unternehmen immer mehr Angriffsflächen ausgesetzt ist. Gleichzeitig hinken sowohl die eingesetzten Mittel als auch das Engagement zum Reputationsschutz hinterher, was das Risiko wiederum steigert.

Obwohl die Entscheider die Gefahr von Reputationsschäden erkannt und hoch bewertet haben, sind weniger Unternehmen angemessen auf dieses Risiko vorbereitet als auf die meisten anderen der zehn größten Bedrohungen:

Mit 56 Prozent sehen sich nur wenig mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen auf einen Reputationsschaden angemessen vorbereitet an. Unter den zehn größten Geschäftsrisiken sind nur auf eine schlechte allgemeine Wirtschaftslage (Economic slowdown / slow recovery: 39%), stärkeren Wettbewerb (Increasing competition: 49%) und gesetzliche und regulatorische Veränderungen (Regulatory/legislative changes: 53%) noch weniger Firmen vorbereitet.

 

Quelle: Aon Global Risk Management Survey 2015
Quelle: Aon Global Risk Management Survey 2015

 

Zusätzliche Brisanz bergen Reputationsrisiken nach Ansicht der Autoren dadurch, dass Reputationsschäden besonders häufig in Verbindung mit anderen Geschäftsrisiken auftreten und sie sich gegenseitig verstärken. Zum Beispiel: Hält ein Unternehmen gültige Regeln und Gesetze nicht ein, nimmt seine Reputation Schaden. Mit einer schlechten Reputation wird es schwieriger, hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Das wiederum schränkt die Innovationsfähigkeit des Unternehmens ein. Was einen Verlust an Marktanteilen zur Folge haben kann.

Unternehmen, die nicht das gleiche Schicksal erleiden wollen wie das Reh im Scheinwerferlicht, sollten deswegen in ein professionelles Reputationsmanagement investieren.

 

Roland Heintze
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