Wenn Sie mit Ihren Tweets einmal richtig viele Follower erreichen wollen, äußern Sie sich heute oder am Wochenende doch einmal zu #xaviernaidoo oder #esc2016. Das verrät uns keine Glaskugel – sondernd die Statistik. Wenn diese Zeilen geschrieben werden, haben sich schon rund 8000 Menschen zu dem Thema geäußert. Gestern waren es nur 95. Und die Trendkurve zeigt steil nach oben. Reiten Sie die Welle!
Falls Sie sich fragen, wie einige Twitteraccounts so viele Follower erzeugen, ist die Antwort oft ganz einfach: Wer in den sozialen Medien erfolgreich sein will, sollte sich äußern zu dem, was die anderen hören wollen und Trends zunächst folgen, statt krampfhaft zu versuchen, selbst einen Trend auszulösen. Die dafür notwendige kritische Masse haben in der Regel nur Top-Influencer – Scoops sind reine Glückssache. Diese Strategie auf die Unternehmenskommunikation anzuwenden setzt Flexibilität und Spontanität voraus: Wer twittern will muss jederzeit in der Lage sein, in Echtzeit zu reagieren. Die in der Unternehmnskommunikation sonst üblichen Abstimmungsschleifen sind sehr oft ein K.O.-Kriterium für Social-Media-Initiativen.
Der Skandal um die weltanschaulichen Entgleisungen des R&B-Sängers Xavier Naidoo ist ein Beispiel, wie Trends in den Sozialen Medien entstehen. Sehr oft ist eine Meldung der traditionellen Medien, etwa dpa, der Auslöser für eine Dynamik, die mal als Sympathiewelle, mal als Shitstorm endet. Wie es ausgeht, darüber können wir bei Faktenkontor auch nur spekulieren. Aber wie weit diese Welle reicht, wie oft sie geteilt, geliked, kommentiert und retweetet wird und welche Tonalität sie am Ende annimmt, lässt sich durch Analysetools gut erfassen.
Twitter etwa bietet ein hauseigenes Analysetool an, das vor allem Nachrichtengebern wie twitternden Journalisten und Redaktionen aufzeigt, was mit ihren 140 Zeichen passiert. Und wer diese Pfade kennt, kann den nächsten Tweet strategisch steuern. Eine Journalisten-Blog erklärt, wie es funktioniert.
Trendingdeutschland.com zeigt, welche Hashtags noch gut laufen. Und Topsy ist ein kostenfreies Tool, das einzelne Trends gut sichtbar macht. Für professionelle Analysen allerdings sind diese Gratis-Analysen nur bedingt aussagefähig. Wenn unsere Kunden uns um Potenzial- und Machbarkeitsanalysen bitten, kommen mächtige Tools zum Einsatz.
Web Analyzer und Echolot – Datamining bis zum letzten Deep Link
Das Webmonitoring-Tool Web Analyzer überwacht, analysiert und bewertet zehntausende Online-Nachrichten und über eine Million Social-Media-Quellen, basierend auf einer semantischen Suche. Für die Analysen werden Kommentare und Beiträge zu den jeweiligen Unternehmen in einzelne Sätze getrennt und in ihrem jeweiligen Kontext ausgewertet. Das Tool ermittelt, wie häufig in einem bestimmten Zeitraum eines dieser Unternehmen im Internet genannt wird und welche Tonalität das Umfeld der Suchtreffer ausweist (positiv, negativ oder neutral). Die Bewertung der Tonalität erfolgt automatisch anhand eines vordefinierten Regelsystems. Berücksichtigt werden unter anderem Umgangssprache und Dialekt, Ironie sowie Emoticons.
Noch tiefergehende Analysen und Vergleiche, etwa der Sichtbarkeit von Wettbewerbern einer Branche in den sozialen Medien, ermöglicht die Echolot-Analyse. Das Echolot misst die tiefen Ausläufer von Kampagnen auf den Kommunikationsebenen Berichte, Empfehlungen und Dialoge und analysiert die Wechselwirkung von Performance und Tonalität. Den Einfluss von Kampagnen auf die Markenwahrnehmung der Verbraucher zeigt die Markenstärke. Durch Echolot wird die Kraft der jeweiligen Marke im Benchmark zum Wettbewerb sichtbar. Für Echolot-Studien fallen gewaltige Datenmengen an, im Show case auf LinkedIN werden 660.000 Nennungen von elf Kreditinstituten über den Zeitraum von einem Jahr analysiert. Social Media ist messbar – aber der Aufwand bringt auch leistungsfähige Server und erfahrene Analysten gelegentlich an ihre Performance-Grenzen.