Instagram gehört – neben Youtube und Snapchat – die Zukunft. Während Facebook zunehmend veraltet, Google+ kurz vor dem Ende steht und Twitter vor allem um sich selbst kreist, gewinnt Instagram immer mehr Nutzer. Das Netzwerk setzt auf Bilder und die mobile Anwendung. Damit trifft es genau den Nerv der (jungen) Zielgruppe. Einige vielversprechende Beispiele zeigen, wie Unternehmen dies nutzen können.
Laut eMarketer erzielt Instagram in zwei Jahren bereits mehr Geld mit mobiler Werbung als die etablierten Netzwerke Twitter und Google. Die Zahlen beziehen sich auf die USA. Aber sie zeigen, welches große Potenzial die Marktforschungsexperten dem Fotodienst beimessen.
Trotzdem sind deutsche Unternehmen noch zögerlich, was das eigene Engagement auf Instagram angeht. Das ist nur allzu verständlich. Sie haben sich in der Regel gerade erst an Facebook und Twitter gewöhnt. Und jetzt sollen sie sich mit einem Netzwerk beschäftigen, das ausschließlich auf Bilder setzt und auf dem sie noch nicht einmal auf ihre eigene Webseite verlinken können?
Dabei hat Instagram einen entscheidenden Vorteil: Das Netzwerk dient nicht nur der Selbstdarstellung und dem Austausch mit Freunden, sondern der Suche nach Inspiration. Unternehmen stehen damit nicht vor der Herausforderung, wie sie sich zu Beginn eine relevante Followerschaft aufbauen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Mit den richtigen, originellen und ästhetischen Inhalten sowie den geeigneten Hashtags landen sie direkt bei ihrer Zielgruppe. Der „Preis“, den sie dafür bezahlen, ist, dass das eigene Unternehmen in den Hintergrund tritt. Dafür stärken sie Markenbekanntheit und Image.
Klar ist, dass es vor allem solche Marken auf Instagram einfach haben, die ohnehin von Emotionalität und starker Bildsprache leben. Dazu gehören zum Beispiel Modehändler, Reiseveranstalter und Autobauer. Aber unter den zehn besten Instagram-Auftritten deutscher Unternehmen, die das Branchenmedium „Werben & Verkaufen“ vor einiger Zeit ermittelt hat, finden sich auch andere Unternehmen. Zum Beispiel Haribo. Immerhin rund 6000 Abonnenten interessieren sich für die Fotowelt der Gummibärchen und ihrer bunten Kollegen. Auch der Chemiekonzern Bayer ist – trotz noch überschaubarer Abonnenten-Zahl – erfolgreich vertreten.
Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig die Marketingmöglichkeiten von Instagram sind. Das Potenzial ist groß, nicht nur wegen der stark steigenden Nutzerzahlen: Wie eine aktuelle Analyse ergeben hat, ist die Interaktionsrate auf Instagram bis zu zehn Mal höher als auf Facebook. Das Netzwerk kann damit ein wichtiger Bestandteil beim Aufbau der eigenen Bekanntheit sein.
Geerd Lukaßen