Diese Woche hat das wichtigste Event von Apple stattgefunden: der Produktlaunch vor dem Weihnachtsgeschäft. Der Blick in die Medienanalyse zeigt allerdings, dass dieses Event kommunikativ verpufft ist. Sehen Sie hier die harten Wahrheiten für die Apple-Kommunikatoren.
Wenn die Apple-Kommunikatoren nur auf die Anzahl der Erwähnungen und auf die Reichweite schauen, werden sie sich feiern. Sie werden in die Chefetage laufen und von großen Erfolgen berichten. Doch von Begeisterung ist weit und breit keine Spur. Die Tonalität ist gerade eben scharf über der Nulllinie. Experten und Publikum sind enttäuscht, dass es erneut nur die gewohnten Verbesserungen waren. Es wird prognostiziert, dass Apple schon bald die Preise für das iPhone15 senken muss. Und die französischen Behörden verkünden parallel zur Produktshow in den USA, dass die Strahlenwerte des iPhone12 einen millionenfachen Produktrückruf nötig machen.
Das ganze Elend zeigt die Analyse der Viralität. Viralität steht für die Emotionalität in der Kommunikation. Wenn etwas wahnsinnig begeistert, wird es geliked, retweetet und begeistert kommentiert. Die Viralitätswerte von Apple sind in den letzten Tagen hochgegangen, liegen aber deutlich unter Erwartung. Es ist wie der sehr leckere Gulasch von Mama: Alle mögen ihn, aber dass der Gulasch lecker ist, ist normal geworden.
Apple fehlt es an echten Innovationen. Apple ist langweilig geworden.
Das ganze Drama zeigt sich im Vergleich der Reputationsprofile von Apple und Samsung. Bei Apple ist die Reputationsdimension Produkt & Service – wohlgemerkt rund um die wichtigste Produktpräsentation des Jahres – mit einem markanten Anteil negativer Berichte eingetrübt. Samsung hingegen präsentiert sich in dieser Disziplin zeitgleich richtig gut.
Dieses Ergebnis müssen sich die Apple-Kommunikatoren nicht zuschreiben lassen. Womit sollen sie kommunikativ Begeisterung entfachen, wenn da einfach nichts ist?
Jörg Forthmann