Krise zeigt bei Amazon Wirkung: Jeder Fünfte will woanders kaufen - Faktenkontor Krise zeigt bei Amazon Wirkung: Jeder Fünfte will woanders kaufen - Faktenkontor

Krise zeigt bei Amazon Wirkung: Jeder Fünfte will woanders kaufen

amazon2Umsatzverlust durch Rufschaden: Jeder fünfte Deutsche will nicht mehr bei Amazon einkaufen. Grund: Die Vorwürfe der Gewerkschaft Verdi, der Versand-Riese nutze seine Mitarbeiter aus. Das zeigt eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Umfrage der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor. Damit liefert Amazon für Krisenkommunikatoren ein gutes Beispiel, dass fortwährende Negativberichterstattung die Umsätze von Unternehmen massiv gefährden können. Lesen Sie hier mehr.

Kurz vor Weihnachten kämpft die Gewerkschaft Verdi mit Streiks an mehreren Amazon-Standorten für Verhandlungen über einen Tarifvertag und bessere Arbeitsbedingungen. Den direkten Schaden durch den Arbeitsausfall schätzt Amazon offiziell als gering ein. Trotzdem zeigen Verdi’s Aktionen empfindlich Wirkung: Aufgrund der Vorwürfe, Amazon nutze seine Mitarbeiter aus, verliert Amazon scharenweise Kunden. 16,9 Prozent der Deutschen, die 2014 bei dem Versandhändler Produkte bestellt hatten, wollen wegen der Vorwürfe zukünftig nicht mehr bei Amazon einkaufen. Insgesamt sind die Beschuldigungen für 20,9 Prozent aller Deutschen ein Grund, zukünftig auf Einkäufe bei Amazon zu verzichten.

Damit zeigt die Hartnäckigkeit der Gewerkschaftler, den Onlinehändler über Monate hinweg zu bestreiken und dabei intensiv Negativnachrichten in den Medien zu streuen, mittlerweile nennenswerte Wirkung. Die Verdi-Kampagne gegen Amazon mit Investigativberichten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Mahnrufen diverser Politiker, Amazon möge sich doch um bessere Arbeitsbedingungen kümmern, brennt sich langsam in die Wahrnehmung der Kunden ein – und trübt die Kaufbereitschaft ein. Dabei ist für uns Krisenkommunikatoren der Umstand hoch interessant, dass der Wahrheitsgehalt der gewerkschaftlichen Behauptungen überhaupt nicht wichtig ist. Es kommt vielmehr darauf an, dass eine relevante Botschaft über mehrere Monate in den Medien gehalten werden kann.

Obendrein ist Amazon leider ein gutes Opfer, denn die US-Firma wehrt sich kaum gegen die Negativkampagne. Da wäre deutlich mehr drin gewesen. Vielleicht wacht jetzt das Management in den USA auf, wenn nach der Reputations- nun auch die Umsatzkurve nach unten zeigt…

Jörg Forthmann

 

Jörg Forthmann
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