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Social Media Atlas 2023: Personalisierte Werbung im Web – eine Hassliebe

Halten Sie sich auch für immun? Tatsächlich begegnen mir immer wieder Menschen, die von sich behaupten, sie seien überhaupt nicht durch Werbung beeinflussbar. Möglicherweise gilt die Immunität ja gegenüber dem nervigen Radio-Spot, der schnell überblätterten Print-Anzeige oder der weggeschalteten Werbepause im TV (wobei ich das schon bezweifle). Bei personalisierter Werbung auf Social-Media-Kanälen dagegen werden selbst die hartnäckigsten Kund:innen Wachs in den Händen der werbenden Unternehmen, wetten?

3, 2, 1 – Zuschlag!

Der Vorteil von Webseiten und Social-Media-Diensten liegt in den Daten, die wir mit jedem Aufruf, jedem Klick und jedem Like zurücklassen. Anders als bei Print-, TV- oder Radiowerbung erkennen die Webseiten innerhalb von Sekundenbruchteilen, woher wir kommen, bei welchen Inhalten wir verweilen und worauf wir klicken. Diese Daten sind pures Gold wert – Marketing-Gold. Denn diese Einblicke in unser Verhalten und unsere Vorlieben werden noch während wir Surfen meistbietend versteigert! Sobald wir eine Seite aufrufen, die mit personalisierter Werbung arbeitet, läuft im Hintergrund blitzschnell eine „Auktion“. Werbefirmen „bieten“ also auf unsere Aufmerksamkeit und erhalten den Zuschlag, um uns ihre Werbung zeigen zu dürfen. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Und vor allem: Es lohnt sich!

Personalisierte Werbung wirkt

Die Ergebnisse in unserem Social Media Atlas 2023 zeigen: Personalisierte Werbung wird akzeptiert und funktioniert bei den Nutzer:innen von Social Media. 63 Prozent und damit fast zwei Drittel der Befragten verwenden die ihnen vorgeschlagenen Inhalte zumindest manchmal. 2022 waren es noch 55 Prozent. Trotz aller Skepsis gegenüber der Transparenz unserer Daten im Web steigt die Akzeptanz also weiter.

Natürlich sind nicht alle Menschen begeistert von so viel Einblick in ihr Innerstes: 74 Prozent fühlen sich beobachtet und sehen die personalisierten Vorschläge kritisch. 77 Prozent von ihnen wäre lieber, sie könnten surfen, ohne dass die Anbieter das Nutzungsverhalten tracken. Genervt von den vielen Vorschlägen sind immerhin 70 Prozent. Also lässt sich doch kein Geschäft machen mit personalisierter Werbung? Doch! Denn mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) geben an, sie hätten auf diesem Weg schon viele interessante Angebote entdeckt.

Nicht nur die Gen Z ist offen für Vorschläge

Dass jüngere Surfer personalisierter Werbung gegenüber aufgeschlossener ist, überrascht nicht: 74 Prozent der 16- bis 29-Jährigen nutzt die gezeigten Angebote häufig oder zumindest manchmal. Aber auch die etablierten Menschen der Generation Y (30 bis 44 Jahre alt) sehen einen großen Nutzen in den personalisierten Vorschlägen: 65 Prozent gaben an, dass sie diese meistens interessant finden und so schon viele Angebote entdeckt hätten oder auf Angebote gestoßen sind, die ihnen sonst verborgen geblieben wären.

Keine Lust auf Kekse?

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Quelle Beitragsbild: Unsplash

Roland Heintze
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