Eine nicht ganz ernst gemeinte Medienanalyse – die allerdings zu ernsten Ergebnissen kommt
Der Nikolaus hat den Weihnachtsmann in den Sack gesteckt. Zumindest medial. Sehen Sie hier, woran das liegt und wo das Christkind wirklich noch geliebt wird.
Die Medienanalyse ist für den Weihnachtsmann im Vergleich mit dem Christkind und dem Nikolaus eine eiskalte Wahrheit: Über den Nikolaus wird mehr und positiver gesprochen. Und er ist deutlich viraler – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der digitalisierten Welt. Am Nikolaustag 2020 hat der Nikolaus fünf Mal mehr Erwähnungen ausgelöst als der Weihnachtsmann am 24. Dezember. In diesem Jahr wird sich dieses Debakel wohl wiederholen.
Das Christkind steht in diesem Wettlauf ein wenig im Abseits. Es wird vor allem in Bayern geliebt, wo es zum Beispiel den Christkindl-Markt in München gibt. Im Süden ist es populär, deutschlandweit hat das Chriskind eher wenig Bedeutung.
Wir sprechen über Weihnachten, aber nur noch selten vom Weihnachtsmann
Und woran liegt es, dass der Weihnachtsmann so hemmungslos vom Nikolaus abgehängt wurde? Ein tiefer Blick in die Daten zeigt, dass am Nikolaustag über den Nikolaus gesprochen wird. Weihnachten und der Weihnachtsmann haben sich hingegen stark entkoppelt: Wir sprechen zu Weihnachten von Geschenken, Tannenbaum und Familienzwistigkeiten – aber nur noch selten über den Weihnachtsmann. Heiligabend ist quasi eine Party ohne den Gastgeber.
Lieber Weihnachtsmann, da musst Du dringend was tun!
Jörg Forthmann
Der Weihnachtsmann kan nichts dafür. Das liegt an der Doppeldeutigkeit des Nikolaus: Person und Tag
Lieber Herr Leichsenring,
würde das Analysesystem mit lexikalischer Identifizierung arbeiten, hätten Sie Recht. Aber unser Analysesystem arbeit mit linguistischen Regelwerken, identifiziert also die handelnde Person bzw. das Objekt, über das als Person oder Institution gesprochen wird. Insofern ist die bemerkenswerte Anazhl von Trffern für den Nikolaus so nicht zu erklären. Schade für den Weihnachtsmann 😉