Sobald Negativ-Nachrichten online sind, lassen sie sich sehr oft nicht mehr unter Kontrolle bringen. Man kann zwar juristisch gegen einzelne Veröffentlichungen vorgehen – aber dann erscheinen sie wieder auf ganz anderen Seiten. Das Internet ist wie eine Hydra: Schlägt am ihr einen Kopf ab, wachsen zwei nach. Das würde ohne Suchmaschinen nicht funktionieren, denn die neuen Fundstellen werden durch Google & Co. zügig wieder angezeigt. Im Kampf gegen schädigende, falsche Behauptungen kommt damit für PR-Leute den Suchmaschinen eine entscheidende Rolle zu. Nur: Google lässt sich oftmals von Urteilen deutscher Gerichte wenig beauftragen, berichten kundige Rechtsanwälte. Hoffnung liegt nun auf Bettina Wulff, Gattin des Ex-Präsidenten. Sie hat bei Google mittlerweile durchgefochten, dass acht unwahre Berichte über ihre vermeintliche Vergangenheit im Rotlichtmilieu nicht mehr durch die Suchmaschine angezeigt werden. Doch sie will mehr: Google soll bei den automatischen Suchvorschlägen nicht mehr auf die mißliebigen Themen hinweisen. Heute genügen die ersten vier Buchstaben ihres Namens, um „Bettina Wulff Prostituierte“ anzuzeigen. Bei diesem Kampf können alle Kommunikatoren der Hannoveranerin nur Glück wünschen. Derweil ist das systematische Internetmonitoring die einzige Waffe gegen unwahre Behauptungen im Web. Wer früh derartige Fundstellen entdeckt, hat die Chance, schnell den Deckel auf die Verleumdung zu bekommen. Die Mehrheit deutscher Unternehmen nutzt bislang allerdings keine professionelle Monitoring- und Analysesoftware. Ein großer Fehler. Statt dessen bleibt es bei Google Alerts. Immerhin: Dann weiß man zumindest, dass das Problem wirklich da ist.
Amerikanische Bierliebhaber sind empört: Das in den USA verkaufte Beck’s wird nicht mehr in Bremen gebraut, sondern in St. Louis, wo auch Budweiser abgefüllt wird. Die Beck’s-Fans meinen, dass das Bier jetzt anders schmeckt und flehen: „Gebt uns unser deutsches Bier zurück!“ Die Empörungswelle schlägt sich mittlerweile auf dem Umsatz nieder. 14 Prozent des US-Beck’s-Umsatzes […]
Kaum hat Telefónica einen gelungenen Börsengang hingelegt, wurde den Aktionären ein Sahnehäubchen serviert: Zukünftig wolle der Telekommunikationskonzern Bewegungsprofile von O2-Kunden verkaufen. Wenig später ruderte der Konzern ob der Empörungswelle in Deutschland zurück. Widerwillig. Der öffentliche Aufschrei war jedoch absehbar. Beim Wutbürger-Barometer, das das Faktenkontor exklusiv für die Wirtschaftswoche erstellt, liegen Datenschutzthemen im oberen Drittel der […]