Eigentlich sollte es eine kultige Social-Media-Aktion werden: Internetuser können individuelle Namen auf das Etikett von Cola-Flaschen drucken lassen und sich diese Flaschen nach Hause schicken lassen: „Trink Coca-Cola mit Christopher“. Als lustiges Überraschungsgeschenk für Freunde. Doch die Aktion ging schief. Die Webcommunity dachte sich reihenweise Ulknamen aus, und so stand zum Beispiel auf dem Etikett „Trink Coca-Cola mit Ohrenschmalz“. Die Amerikaner verstehen da so gar keinen Spaß. Vorsichtshalber hatten sie schon eine Liste von Begriffen angefertigt, die keinesfalls auf das Etikett dürfen – um Unanstößiges zu vermeiden. Als dann die Liste bekannt wurde, stachelte das die Internetgemeinde sogar noch an. Es ist nun Kult, sich immer neue, geckige Begriffe auszudenken, die Coca Cola noch nicht verboten hat. Das Ganze ist ein Hase-Igel-Rennen: Die User denken sich immer neue Kreationen aus, und die Markenmanager verlängern ihre Verbotsliste immer mehr. Spätestens jetzt hätte den Cola-Managern dämmern müssen, dass sie sich auf einen Wettlauf eingelassen haben, den sie nicht gewinnen können.
Spätestens jetzt hätte Coca-Cola den Witz mitmachen müssen. Aber nein, Coca-Cola hat sich für drastische Restriktionen entschieden. Aus 300.000 Namen kann man sich nun nur noch bedienen. Wer dennoch einen anderen Namen auf das Etikett gedruckt sehen möchte, erfährt, dass „wegen der hohen Nachfrage“ dieser Wunsch gerade nicht geprüft werden könne. In Wahrheit hat wohl eher der Brauseproduzent diese Möglichkeit gnadenlos abgeklemmt. Merke: wer keinen Spaß versteht, sollte es gar nicht erst mit Viral-Kampagnen versuchen. Nun kehrt sich die Stimmung der Netzgemeinde ins Negative um. Schade, denn die Idee war gut.
Jörg Forthmann
Ja ist schon echt ärgerlich, dass man da tatsächlich nicht alles drucken kann, was man will. Aber auch ganz normale ausländische Namen sind gar nicht möglich. Echt schade.