Die amerikanische Fastfood-Kette Taco Bell ist gerade mit einem gehörigen Shitstorm konfrontiert: Ein Mitarbeiter hat ein Foto in Facebook eingestellt, auf dem er Tacos ableckt. Taco Bell reagiert darauf wenig professionell. Die abgeleckten Tacos seinen nicht an Kunden verkauft worden. Glaubt das das Publikum? Wohl kaum. So ein großer Stapel soll – kurz vor dem Verkaufstresen – in den Mülleimer geworfen worden sein? Da der Shitstorm erst Stunden nach der Ekel-Attacke losbrach, hat das Unternehmen den Verkauf an Kunden wohl kaum verhindern können, argwöhnt der Leser. Wenn also Taco Bell weiß, dass die Ware nicht verkauft wurde, muss es diese Aussage untermauern, warum das sicher ist.
Doch nicht nur das: Neben der Versicherung, die Ware sei nie auf dem Teller eines Kunden gelandet, beteuert Taco Bell: „Wir haben strenge Lebensmittel- und Abwicklungsprozesse. Verstöße dagegen werden in keinster Weise geduldet.“ Derartige Schaufenster-Aussagen bremsen keine öffentliche Empörung. Welche Konsequenzen hat die Fastfood-Kette gezogen? Wie wird konkret verhindert, dass das nicht wieder vorkommt? Gibt es einen zerknirschten Taco-Schlecker, der jetzt seine Tat bereut?
Das Unternehmen mauert – und stachelt damit die Empörung erst noch an. Ein Lehrstück, wie es nicht geht!
Jörg Forthmann