Die Tierschutzorganisation PETA setzt in ihrer jüngsten Kampagne auf die Hobbits. Während der Filmarbeiten sollen gut zwei Dutzend Tiere gestorben sein. Tote Tiere für Kinovergnügen, ist der Vorwurf der Tierschützer. Das Strickmuster der Kampagne ist klar: Die Hobbits sind aufmerksamkeitsstark in den Medien. Wenn für diesen Film Tiere sterben, läuft die Nachricht weltweit. Die Filmstudios berufen sich auf Vertreter der American Humane Association (AHA), die die Tierschutzbedingungen auf dem Filmset sichergestellt hätten. Außerdem seinen 55 Prozent aller Tieraufnahmen ohnehin im Computer entstanden. Diese Strategie ist zu kurz gedacht, denn diese Erwiderung ist ein ziemlich durchsichtiger Versuch, das Publikum auf die falsche Fährte zu führen. Denn die Film-Tiere starben in den Ställen auf einer Farm, auf der schlimme Zustände herrschten – und nicht auf dem Filmset, wie die Filmgesellschaft spitzfindig betont. Dieses Ablenkungsmanöver musste schief gehen, und das ist der große Fehler der Filmproduzenten in dieser Krise: Nun ist die Reputation nachhaltig beschädigt. Erst sterben Tiere für den Film, und dann versuchen sich die Verantwortlichen herauszureden. Dabei hätte man auf AHA verweisen und zusichern können, dass man dazugelernt hat. Beim nächsten Film könnte dann die AHA auch die Tierhaltung in den Ställen überwachen. Diese Chance ist jetzt vertan.
Jörg Forthmann