Starbucks: Kampf gegen die Abzocker aus der Wirtschaft - Faktenkontor Starbucks: Kampf gegen die Abzocker aus der Wirtschaft - Faktenkontor

Starbucks: Kampf gegen die Abzocker aus der Wirtschaft

Starbucks: Kampf gegen die Abzocker aus der Wirtschaft

Starbucks ist eines der ersten Opfer: Die Menschen wehren sich gegen vermeintliche Abzocker aus der Wirtschaft. Starbucks hat in Großbritannien seit 1998 zwar 3,7 Milliarden Euro Umsatz gemacht, aber nur 10,5 Millionen Euro Steuern gezahlt. „Alles legal“, sagt Starbucks, aber das beruhigt die empörten Briten nicht. Nach einem Reuters-Bericht, der die außerordentlich niedrigen Steuerzahlungen öffentlich machte, stürzen die Imagewerte von Starbuck auf der Insel. Eine Eisenbahngesellschaft überlegt, Starbucks-Kaffee nicht mehr in ihren Zügen zu verkaufen. Abgeordnete des britischen Parlaments wollen Steuersparmodelle untersuchen, die internationale Konzerne begünstigen. Derweil versucht Starbucks-CEO mit einem offenen Brief an die Kunden auf der eigenen Internetseite die Aufregung zu entschärfen. Erfolglos. Hinter der Starbucks-Krise steht die Empörung der Menschen über die Abzocker aus der Wirtschaft – und dieser Trend ist auch für deutsche Unternehmen gefährlich. Otto Normalverbraucher zahlt höherer Strompreise, aber Industrieunternehmen lasssen sich von der EEG-Zulage befreien. Banken werden mit Milliarden an Steuergeldern gerettet, aber die Institute zeigen sich nicht erkenntlich. Kernkraftwerksbetreiber produzieren Atommüll, aber die Allgemeinheit bekommt die Kosten für Gorleben & Co. aufgelastet. Unabhängig, ob diese Schlußfolgerungen richtig sind: Sie sind einfach, weit akzeptiert und sorgen angesichts von wachsenden Geld- und Arbeitsplatzängsten für Protestpotenzial. Aus dieser Melange aus Frust und Angst könnte bald auch in Deutschland eine veritable Protestbewegung entstehen. Die Erklärungsversuche von Starbucks – kompliziert und ungelenk – helfen dann nicht mehr, sondern klare und einleuchtende Fakten, welchen Beitrag ein Unternehmen für die Gesellschaft leistet. Wer dann zum Hochglanz-Corporate Social Responsibility-Bericht greift, wird auch scheitern. Dann sind Manager gefragt, die in der Öffentlichkeit glaubwürdig die Leistungen ihrer Firma für die Menschen in Deutschland erklären.

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: Mediengau

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