Deutsche Bank: dem Kellerkind wird misstraut - Faktenkontor Deutsche Bank: dem Kellerkind wird misstraut - Faktenkontor

Deutsche Bank: dem Kellerkind wird misstraut

Was ist da los? Die Deutsche Bank präsentiert stolz ihr bestes Halbjahresergebnis seit 2011 – und hat trotzdem eine durchwachsene Medienresonanz. Sehen Sie anhand Deutschlands größter Bank, wie Reputationsschäden in der Vergangenheit im Heute immer noch merklich nachwirken.

Die Deutsche Bank glänzt mit dem besten Halbjahresergebnis seit zwölf Jahren und übertrifft die Erwartungen der Analysten. Doch das Medienecho ist enttäuschend für die Bankmanager. Die Tonalität ist minimal positiv. In der Reputationsanalyse trüben negative Stimmen die wirtschaftliche Reputation stark ein. Die Reputation des Managements ist sogar tiefrot. Wie kann das sein?

Es gab auch schlechte Nachrichten bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen: Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungen fielen arg hoch aus und haben den Gewinn gehörig gemindert. Doch das allein erklärt die ernüchternde Reputationsbilanz der Deutschen Bank nicht. Reputation ist wie ein Bankkonto. In guten Zeiten zahlt man ein und zehrt in der Krise davon. Nun hat die Deutsche Bank eine jahrelange Aneinanderreihung von Krisen hinter sich und das Konto ist kräftig im Minus. Mit diesem Kontostand gibt es keinen Vertrauensvorschuss mehr. Dem Kellerkind wird misstraut. Deshalb überwiegen selbst nach sehr positiven Nachrichten die kritischen Stimmen.

Die Schlußfolgerung für die Deutsche Bank ist einfach: Sie muss weiter kräftig auf ihr Reputationskonto einzahlen bis sie wieder ordentlich im Plus ist. Dann werden positive Halbjahreszahlen auch wieder ungetrübt zu einer positiven Resonanz führen.

Jörg Forthmann

Jörg Forthmann
Posted inKrisen-PR Blog: MediengauTags: , ,

Diesen Beitrag kommentieren:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert