Warum es dieser Whistleblowerin gelingt, Facebook in die Krise zu stürzen - Faktenkontor Warum es dieser Whistleblowerin gelingt, Facebook in die Krise zu stürzen - Faktenkontor

Warum es dieser Whistleblowerin gelingt, Facebook in die Krise zu stürzen

Frances Haugen ist der Fleisch gewordene Alptraum für den Chef von Facebook, Mark Zuckerberg. Sie behauptet, als Mitarbeiterin des US-Konzerns zehntausend Dokumente gesammelt und ausgewertet zu haben. Ihr schonungsloses Ergebnis, das sie diese Woche sogar vor dem amerikanischen Senat vorgetragen hat: Facebook nimmt keine Rücksicht auf die Menschen, wenn nur der Gewinn stimmt. Facebook dementiert entschieden – und perlt an der öffentlichen Meinung ab. Das hat einen entscheidenden Grund.

Wer möchte, dass man ihm glaubt, sollte glaubwürdig sein. Das klingt banal, ist im Fall von Facebook aber nicht selbstverständlich. Es lohnt ein Blick auf die Reputation des Internetriesen. Das IMWF hat dafür die gesamte Kommunikation zu Facebook des letzten Jahres im deutschsprachigen Internet untersucht – immerhin mehr als 1,2 Millionen Aussagen. Hier ist das Ergebnis:

Die Reputation der Social-Media-Plattform ist dauerhaft angeschlagen. Mit seinem – kostenfreien – Service kann der Konzern noch einigermaßen glänzen. Bei der Wirtschaftlichkeit, dem Management und in der Nachhaltigkeit muss Facebook allerdings gehörig Kritik einstecken. Diese Kritik ist – siehe die Reputationswerte des Managements – mittlerweile personifiziert. Deshalb hilft es gar nichts, wenn Zuckerberg als Repräsentant des Guten oder zumindest als geläuterter Spitzenmanager auftritt, denn das kauft ihm keiner (mehr) ab. Die Nachhaltigkeitswerte zeigen, dass der Konzern der Gesellschaft zu wenig zurückgibt und seiner sozialen, ökologischen sowie ökonomischen Verantwortung nicht gerecht wird. Anders gesagt: Facebook verliert gerade seine „Licence to operate“, die die Gesellschaft dem Unternehmen mal ausgestellt hat. Das halten Konzerne nicht beliebig aus.

Krisen-PR von Facebook kommt nicht mehr gegen die öffentliche Stimmung an

Sichtbares Signal hierfür ist das enorme Engagement der US-amerikanischen Senatoren, sich die Whistleblowerin im Detail anzuhören. Die Politik hat bereits erkannt, dass man sich in der Öffentlichkeit profilieren kann, wenn es gegen Facebook geht.

Da hilft es auch nichts, wenn es wirklich wahr ist, was Facebook sagt: dass die Whistleblowerin lügt. Das fällt nicht mehr ins Gewicht. Wer erst einmal zur Inkarnation des Bösen geworden ist, der kann nicht mehr das Gute für sich reklamieren.

Das IMWF – einem Unternehmen aus der Faktenkontor-Gruppe – misst die Reputation zu 27.000 Unternehmen allein in Deutschland. Und zwar täglich. Nutzen Sie diese Analysen für Ihr Reputationsmanagement!

Jörg Forthmann

 

 

Jörg Forthmann
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