Apple ist die Marke, über die Social Media Nutzer in Deutschland am häufigsten positiv sprechen, wenn es um Qualität, Service und Preis geht. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor. In den Top 5 sind außerdem Amazon, Google, Samsung und Microsoft – alles Technik-Unternehmen, bis hin zu den Plätzen 6 und 7 mit Twitter und der Xbox. Mit Aldi auf Platz 8 dann endlich der Branchenbruch – doch richtig spannend wird es auf dem neunten Platz: Die Fitness-Center-Kette McFit schafft es von Platz 298 im letzten Jahr in die Top 10. Einen rasanten Aufstieg verzeichnet außerdem das Portal HolidayCheck, das von Platz 149 auf die 15 klettert. Das Erfolgsrezept dieser beiden Aufsteiger…
Ein Blick in die Detail-Ergebnisse zeigt, dass McFit hat sich vor allem durch positive Beiträge in Bezug auf Qualität hochgearbeitet hat. Das verwundert auf den ersten Blick bei einem Discount-Anbieter. Doch es geht um die Erfüllung von Kundenerwartungen. Bei McFit erwarten die Kunden aufgrund des attraktiven Mitgliedspreises einfach ordentliche Geräte, komfortable Öffnungszeiten, gute Erreichbarkeit. Mehr verspricht das Unternehmen nicht. Im Auftritt wendet das McFit einen cleveren Trick an: „Einfach gut aussehen“. Damit werden weitere Ansprüche konsequent auf den Kunden gelenkt. Geräte und Fitnesstrainer können nicht herbeiführen, dass jemand fit ist, der Kunde muss schon selbst ackern. Dabei unterstützt das Unternehmen aber mit Trainings- und Ernährungstipps, unter anderem mit einer App in Kooperation mit dem Lifestyle-Magazin Loox – das kostet kaum etwas. Das Schmuddelimage hat McFit mit seinem Marken-Relaunch Ende 2012 bereits abgelegt – inzwischen ist die Marke durch clevere Positionierung auch als Qualitätsanbieter breit etabliert.
Bei HolidayCheck ist es vor allem die Kategorie Preis, die die Marke im Ranking nach oben katapultiert hat. Das Reisebuchungsportal hält in dieser Hinsicht, was es verspricht: Faire Preise für gute Reisen, keine versteckten Kosten. Das Portal wurde 1999 von Studenten gegründet und war das erste Bewertungsportal für Hotels in Deutschland. Inzwischen hat sich der Anbieter zu einem Reisevermuttlungskonzern gemausert, das Vertrauen in Transparenz auf dem Weg dorthin aber nicht eingebüßt. Was bei den Kunden gerade offenbar besonders gut ankommt: Das Portal zeichnet besonders beliebte Hotels mit einem eigenen Award aus, und das in verschiedenen Themengebieten (z.B. Flitterwochen). Der Kunde, der die Qual der Wahl hat, erhält somit wertvolle Empfehlungen. Vor allem dann, wenn der Urlaub nicht einfach nur günstig sein soll, sondern für den gewünschten Zweck ein optimales Preis-Leistungsverhältnis aufweisen soll, ist das sehr kundenfreundlich. Auch sehr clever: Kritik, auch zu Preisen, fängt der Anbieter in seinem eigenen Forum ein und lässt sie von der Reisecommunity selbst lösen.
Fazit: Unternehmen, die bei Qualität und Preis nur das versprechen, was sie auch halten können, haben gute Chancen auf hohe Markenreputation im Web. Clevere Services mit Mehrwert, die wenig kosten, aber gut vermarktet werden, sorgen für Abgrenzung gegenüber dem Wettbewerb.
Das Ranking im Detail:
1. Apple (+) (Vorjahr: 3) 2. Amazon (-) (Vorjahr: 1) 3. Google (+) (Vorjahr: 5) 4. Samsung (-) (Vorjahr: 2) 5. Microsoft (+) (Vorjahr: 7) 6. Twitter (+) (Vorjahr: 30) 7. Xbox (+) (Vorjahr: 14) 8. Aldi (+) (Vorjahr: 28) 9. McFit (+) (Vorjahr: 298) 10. Mercedes-Benz (+) (Vorjahr: 12) 11. BMW (+) (Vorjahr: 16) 12. Telekom (-) (Vorjahr: 10) 13. Volkswagen (=) (Vorjahr: 13) 14. congstar (-) (Vorjahr: nicht vertreten) 15. HolidayCheck (+) (Vorjahr: 149) 16. Opel (+) (Vorjahr: 29) 17. Facebook (-) (Vorjahr: 4) 18. SAP (-) (Vorjahr: 15) 19. KfW (+) (Vorjahr: 99) 20. Sony (-) (Vorjahr: 8)
Hintergrund:
Das Ranking basiert auf einer Sonderauswertung der Studie „Kundenlieblinge“ durch die dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor, für die mehr als zwei Millionen Social-Media-Beiträge zu 500 Marken ausgewertet wurden. Die Studienautoren haben untersucht, wie oft die deutschen Verbraucher über Marken diskutieren und wie sie über Preis, Service, Qualität und Ansehen urteilen. Die Auswertung der Verbraucheraussagen beruht auf Daten des Webmonitoring-Tools Web Analyzer. Die Software überwacht und analysiert zehntausende Online-Nachrichten und über eine Million Social-Media-Quellen.
Von Juliana Hartwig