Gut für die Reputation: Eigene Stärken gezielt für Nothilfe einsetzen
Mit den Erdbeben in Nepal sind Zerstörung und Leid über den kleinen Himalaya-Staat in einem Ausmaß hereingebrochen, das wir uns hierzulande kaum vorstellen können. Nepal braucht Hilfe. Wir alle können sie leisten – durch Geld. Das ist einfach: Die ARD hat hier eine Liste von Spendenkonten zusammengestellt.
Die Deutsche Post DHL Group tut mehr als das: Der Konzern hat binnen 48 Stunden nach dem ersten Beben sein „Disaster Response Team“ nach Nepal geschickt. Profis, die sich um das kümmern, was sie am besten können: Logistik. Auf dem Flughafen Tribhuvan von Kathmandu kümmert sich das ehrenamtliche Post-Team darum, dass die schmalen Kapazitäten des Flughafens so optimal wie möglich ausgenutzt werden. Flugzeuge müssen so schnell wie möglich entladen, die Hilfsgüter weg vom Rollfeld und weiter in Verteilungslager bewegt werden. Das klingt nicht so glamourös wie Verletzte aus Trümmern ziehen – aber ohne das Engagement der Postler würde der größte Teil der Hilfsanstrengungen vor Ort gar nicht möglich sein. Denn Tribhuvan ist das Nadelöhr für die Hilfslieferungen. Was das Disaster Response Team genau tut, und wie entscheidend ihre Arbeit für die gesamten Hilfsanstrengungen ist, hat der Journalist Christoph Hein äußerst plastisch in einem sehr lesenswerten Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschrieben.
Die Post leistet damit entscheidende Hilfe – und auch aus Reputationsgesichtspunkten hat sie mit dieser Art des Engagements genau die richtige Entscheidung getroffen. Denn die Post tut damit nicht einfach nur „irgendetwas“ Gutes. Sondern sie spielt dabei die Stärken aus, die sie in ihrem normalen Geschäft gewinnt und für die sie auch im Alltag bekannt sein will – exzellente Logistik. Gleichzeitig macht diese Arbeit unter Extrembedingungen deutlich, was für eine große Rolle Logistik auch in unserem Leben spielt. Sie läuft in unseren Industrienationen in erster Linie im Hintergrund ab, ohne dass wir Ottonormalverbraucher das merken und deshalb oft nicht zu würdigen wissen. Dass alles, was wir brauchen, (fast) immer dann dort ist, wann und wo wir es brauchen – das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine große Leistung. So bleibt beim Leser zweierlei hängen: Die tun was – und die können was.
Auch für Unternehmen aus anderen Branchen ist dies mit Blick auf die Reputation deshalb eine gute Richtschnur bei der Auswahl des sozialen Engagements: Schauen, was die eigenen Stärken und hervorhebenden Fähigkeiten sind. Und wo und wie diese für Menschen eingesetzt werden können, die dieser Hilfe dringend bedürfen, sie sich aber nicht kaufen können.