…und warum es sich lohnt, auf kleine Details zu achten
Ein kleine Unachtsamkeit, und schon wird aus einer renommierten Firma eine Lachnummer. Das ist kürzlich dem englischen Luxusyacht-Hersteller Pendennis passiert. Aber die Schiffbauer haben sich nicht aus dem Tritt bringen lassen – und den Rufschaden mit einer gesunden Portion britischen Humors schnell und effektiv in einen PR-Erfolg gedreht.
Die Unachtsamkeit:
Eigentlich alltäglich: Pendennis hat seinen Firmennamen in großen Buchstaben auf die Seiten ihrer Werks-Kleinbusse geklebt. Blöd bloß, dass anscheinend keiner vorher bedacht hat, was mit dem Schriftzug passiert, wenn die seitliche Schiebetür geöffnet wird: Ein Passant hat es gemerkt, ein Foto geschossen, getwittert – und dann wusste es die ganze Welt…
Das unglückliche Design machte binnen kürzester Zeit internationale Schlagzeilen – auch hierzulande. Peinlich für Pendennis.
Aus Peinlich wird perfekte PR:
Pendennis reagiert prompt und clever: Die Schiffbauer drehen ein einfaches kleines WebVideo, in dem sie ihr eigenes Missgeschick nutzen, um für einen wohltätigen Zweck zu werben. Offizielle Beschreibung:
„Danke für die vielen Kommentare zu unserem unglücklichen Kleinbus-Design. Die Geschäftsführer und das Marketing-Team von Pendennis möchte die Aufmerksamkeit, die wir erhalten haben, nutzen, um eine hiesige Wohltätigkeitsorganisation bekannter zu machen, die Aufklärungsarbeit über Hodenkrebs leistet: http://www.pantscancers.org.uk. Wenn Sie über unsere Kleinbus-Grafiken gelacht haben, spenden Sie gern!“
Auch das Video machte seine Web 2.0-Runden, und die Kommentare wechselten von Häme zu Lob:
So wurde – auch in der Presse – aus einer Dussel-Firma im Handumdrehen humorvolle Wohltäter. Das nennt man dann wohl „to roll with the punches!“
Der beste Schutz der eigenen Reputation ist dann gewährleistet, wenn man nicht nur angemessen schnell reagieren kann, sondern auch in der Lage ist, das nötige Stück Distanz zur eigenen Eitelkeit aufzubauen. Das kann man übrigens lernen.