Wenn es um das Einsammeln von Fremdkapital geht, ist Katjes nicht bescheiden: „Werde Teil der Food-Revolution!“ ruft der Süßwarenkonzern potenziellen Anlegern zu. Damit setzt Katjes klar auf den Trend der nachhaltigen Kapitalanlagen. Dumm nur: So selbstbewusst wie der Lakritzproduzent mit der Nachhaltigkeit bei der Unternehmensfinanzierung kokettiert – so wenig stellt Katjes seine ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung in der Unternehmenskommunikation heraus. Sehen Sie hier die harten Zahlen, wie groß die Glaubwürdigkeitsfalle wirklich ist.
Wer der Glaubwürdigkeitsfalle entgehen will, kann sich an eine einfach Regel halte: „Tue, was Du sagst. Und sage, was Du tust.“ Diesem Anspruch wird Katjes aktuell nicht gerecht. Das wäre an sich nicht dramatisch, doch mit der Finanzkommunikation schafft der Süßwarenhersteller eine Fallhöhe, die gefährlich werden kann.
Dabei will ich Katjes gar nicht absprechen, dass das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit vorbildlich ist. Doch wenn dem so ist und wenn sich Katjes als „Revolutionär“ in diesem Thema sieht: Warum spricht die Firma über dieses Thema nur dann, wenn es Geldgeber sucht?“
Jörg Forthmann