Studie: Beschäftigte im Öffentlichen Dienst hinken beim beruflichen Einsatz Sozialer Medien allen anderen Branchen hinterher
Soziale Medien sind in unserem Arbeitsleben zu einem ganz normalen Handwerkszeug geworden: 44 Prozent der erwerbstätigen Internet-Nutzer in Deutschland setzen Social Media beruflich ein. Das zeigt unser aktueller Social-Media-Atlas 2019.
Wie wichtig welche Social-Media-Kanäle für die Berufstätigen im Einzelnen sind, ist dabei von Branche zu Branche unterschiedlich. Doch eines fällt auf:
Für Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes spielen die Soziale Medien insgesamt die kleinste Rolle.
Im Rahmen der Studie haben wir die berufstätigen Social-Media-Nutzer beispielsweise dazu befragt, wie wichtig aus ihrer Sicht verschiedene Social-Media-Kanäle sind, wenn es darum geht, sich über branchenrelevante Inhalte für ihre Arbeit zu informieren.
Ergebnis: Für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst liegt die Bedeutung aller abgefragten Social-Media-Kanäle in dieser Hinsicht deutlich unter dem Durchschnitt aller Branchen.
Beispiel Xing: Insgesamt schätzt jeder vierte Berufstätige, der Soziale Medien für seine Arbeit nutzt, Xing als sehr oder eher wichtig ein, um für ihn branchenrelevante Informationen zu erhalten. Unter den Beschäftigten im Bereich Telekommunikation, IT und Medien sind es sogar 43 Prozent. Im Öffentlichen Dienst hingegen gerade mal 14 Prozent.
Diese Geringschätzung setzt sich fort: Neun der 12 abgefragten Sozialen Medien erreichen im Öffentlichen Dienst ihre niedrigsten Werte in puncto Branchenrelevanz. Lediglich Facebook, Twitter und das zum Teil für professionelle Anwender noch verfügbare Google+ spielen in einzelnen Branchen eine noch (etwas) kleinere Rolle als im Öffentlichen Dienst.
Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst nutzen darüber hinaus auch alle Social-Media-Kanäle weniger als Berufstätige anderer Branchen, um darüber mit anderen Unternehmen zu kommunizieren.
48 Prozent der Befragten aus dem im Öffentlichen Dienst geben sogar an, ihr Arbeitgeber würde überhaupt keine Sozialen Medien für die Unternehmenskommunikation nutzen – in keiner anderen Branche ist der Anteil der Social-Media-Verweigerer derartig groß.
Diese Zahlen zeigen Handlungsbedarf. Denn sie deuten darauf hin, dass der Öffentliche Dienst droht, bei den modernen Kommunikationswegen abgehängt zu werden – egal, wieviel die jeweils zuständigen Minister twittern. Das hat sicherlich unterschiedliche Gründe, dennoch darf die Verwaltung nicht den Anschluss an ihre Kunden – den Bürger – verlieren.
Roland Heintze
www.faktzweinull.de
Schauen Sie für Neustes zum Thema Reputation Management auch bei den Reputationsprofis vorbei!