Umfrage: PR-Trendmonitor zeigt Vorreiter und Nachzügler in Sachen Reputationsmanagement
Wie viel die deutsche Wirtschaft im Großen und Ganzen beim Reputationsmanagement noch nachzuholen hat, haben wir hier bereits im Dezember kurz gezeigt. Nach Branchen und Unternehmensgrößen getrennt betrachtet, lassen sich aber einige Bereiche identifizieren, die sich in dieser Hinsicht überdurchschnittlich gut schlagen – und einige, die dem an sich schon schwachen Durchschnitt noch weiter hinterherhinken. Positiv stechen vor allem Großunternehmen hervor – ein besonders schwaches Bild geben insbesondere Verbände und Verwaltungsunternehmen ab. Das zeigt der „PR-Trendmonitor Reputationsmanagement“, für den das Faktenkontor und die dpa-Tochter newsaktuell 360 Mitarbeiter aus Pressestellen und zusätzlich 153 PR-Agenturen befragt haben.
So geben 58 Prozent der Befragten aus Pressestellen an, dass ihr Unternehmen über eine konkrete Strategie für den Reputationsausbau verfügt. Das ist schon wenig. Besonders schwach ausgeprägt ist dies aber bei Verwaltungen und Verbänden: Mit 48 Prozent geben weniger als die Hälfte der Vertreter von Pressestellen aus diesem Bereich an, eine solche Reputationsstrategie zu verfolgen. Den positiven Gegenpol bildet der Handel mit 67 Prozent.
Noch weiter geht diese Schere auseinander, wenn man die Unternehmensgröße betrachtet: 85 Prozent (!) der befragten Mitarbeiter aus Pressestellen von Firmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern geben an, den Reputationsausbau strategisch geplant zu verfolgen. In Unternehmen mit maximal 200 Mitarbeitern tun dies hingegen nur 46 Prozent.
Die vier Aspekte der Reputation, die sowohl Pressestellen als auch PR-Agenturen für ihre Auftraggeber am stärksten in den Fokus der Kommunikation stellen, sind „Güte von Produkten und Services“, „Kundenzufriedenheit“, „Wirtschaftlicher Erfolg“ und „Reputation als Arbeitgeber“.
Nur der Bereich Verwaltung und Verbände scheint wenig motiviert, in diesen Rubriken zu glänzen – er liegt hier zwischen 15 und 22 (!) Prozentpunkten hinter dem Durchschnitt aller befragten Pressestellen.
Also noch viel nachzuholen in Sachen Reputationsmanagement, vor allem bei KMUs, Verwaltungsunternehmen und Verbänden. Denn der Nutzen einer guten Reputation für den wirtschaftlichen Erfolg ist keine Frage der Unternehmensgröße – und erfolgreiche Verbandsarbeit braucht ebenfalls öffentliches Vertrauen. Wer hört schon auf einen angeblichen Experten, wenn dieser keinen guten Ruf hat?
Derweil, bei Mediengau: Als Verkehrsbetrieb mit Assoziationen rund um den Verkehr spielen… das kann ganz schön in die Hose gehen, wie die Wuppertaler Stadtwerke gerade feststellen müssen. Mehr dazu in Krisen-PR: Die Plakat-Blamage im öffentlichen Nahverkehr.