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Tipps für Brandstifter: So entfachen Sie ein Lauffeuer im Internet

Analyse: Was die Viralität von Onlinetexten erhöht – und wie sehr

Entzündendes Streichholz flickr von Dennis Skley
Bild © Dominik Lange / unsplash

Wie ein Virus – früher haben diese Worte eher Angst gemacht, im Social-Media-Zeitalter sind sie ein begehrtes Ziel. Wer Inhalte im Web veröffentlicht, hofft darauf, dass die Leser so begeistert davon sind, dass sie sie selbständig weiter und weiter verbreiten. Leicht gesagt – doch wie getan? Gleich zehn Antworten auf diese Frage gibt der Blog-Artikel „Why Content Goes Viral: What Analyzing 100 Million Articles Taught Us“.

Nicht alle Tipps, die sich darin finden, sind neu – aber der Titel verrät, wodurch sich dieser Artikel von ähnlichen abhebt: Er basiert auf der Analyse von Fakten. Er sagt nicht nur, was die Chancen auf Verbreitung erhöht – sondern auch, wie groß der Effekt durchschnittlich ist.

Autor Henely Wing ist einer der Gründer der Firma BuzzSumo; ein Webdienst, der darauf spezialisiert ist, herauszufinden, welche Inhalte besonders häufig über das Social Web geteilt werden, und wer zu bestimmten Themen die Haupt-Influencer sind. Sein Artikel beruht auf Daten zum Social Sharing von 100 Millionen Artikel, die BuzzSumo dabei innerhalb von acht Monaten analysiert hat.

Ein sehr schöner und praxisnah-hilfreicher Artikel, der gleichzeitig in sich selbst ein super Beispiel für gutes Content Marketing ist. Ich empfehle ihn jedem Social Media Manager als Lektüre, der nach Wegen sucht, seinen Inhalten mehr „Viralität“ zu verleihen. Als „Appetithappen“ hier die zwei Erkenntnisse, die am meisten Überraschen dürften:

Lange Inhalte werden häufiger geteilt als kurze Inhalte

Eine Tweet ist eh auf 140 Zeichen beschränkt, Aufmerksamkeits-Spannen gelten als kurz, viel Web 2.0 findet auf Smartphones mit ihren doch eher kleinen Displays statt… da mag man denken: in der Kürze läge die Würze.

Falsch.

Die Zahlen von BuzzSumo zeigen das Gegenteil: Je länger ein Artikel ist, desto häufiger wird er (in der Regel) geteilt. Aber obwohl längere Artikel beliebter sind, werden sie viel seltener geschrieben – in der Untersuchung entfielen auf jeden Artikel mit mehr als 2000 Worten 16 Artikel mit weniger als 1000. Sprich: Wer längere (gute) Artikel zu einem Thema schreibt, hat mehr Chancen, vom Leser weiterverbreitet zu werden – und gleichzeitig weniger Konkurrenz.

 

OkDork Grafik Average shares per content length
Quelle / ©: OkDork.com

Vertrauenswürdigkeit ist wichtig – außer bei Facebook

Auch im Allgemeinen gilt in der PR (und nicht nur dort): Eine Quelle zu nennen, erhöht die Glaubwürdigkeit. Und was glaubwürdiger ist, wird eher weiterverbreitet. Das gleiche gilt auch bei Twitter, LinkedIn und Google+: Artikel mit Autorennennung werden dort zwischen 21 und 42 Prozent häufiger geteilt als solche ohne. Anders sieht das allerdings bei Facebook aus: Da macht der Unterschied nur kaum wahrnehmbare 0,1 Prozent aus.

 

Quelle / ©: OkDork.com
Quelle / ©: OkDork.com

 

In ähnlicher weise untermauert Wing noch weitere, zum Teil bekannte Tipps mit Zahlen, unter anderem, wie stark Bilder die Weiterverbreitung bei Twitter und Facebook verstärken (sehr) und an welchem Tag am meisten geteilt wird (Dienstag). Aber er betont auch:

Bevor diese Tipps wirken können, gilt es zunächst, eine wesentliche Voraussetzung zu erfüllen: Wer möchte, dass seine Inhalte häufig geteilt werden, braucht vor allem spannende Inhalte. Ohne die geht gar nichts.

Oder anders gesagt: Gutes Content Marketing braucht vor allem guten Content.

Roland Heintze
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