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Twitter: Das SoMe-Urgestein, das bei den Jungen punktet

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Klein, aber oho: Twitter triumphiert wo Facebook versagt

Der derzeit wohl auffälligste Nutzer von Twitter ist gerade 51 Jahre alt geworden. Aber damit ist Elon Musk, der mit seinen Tweets immer wieder den Aktienkurs seiner eigenen Firmen auf Talfahrt schickt (und inzwischen auch den von Twitter, Inc. selbst), ein eher untypischer User des Microblogging-Pioniers. Denn während die meisten älteren Social-Media-Dienste mehr und mehr den Anschluss an die Jugend verlieren, ist Twitter bei Internet-Nutzern im Alter unter 30 Jahren am beliebtesten.

Das zeigt der neue Social-Media-Atlas 2022, für den der Marktforscher Toluna im Auftrag von Faktenkontor und IMWF 3.500 Internet-Nutzer ab 16 Jahren in Deutschland repräsentativ befragt hat.

Jeder zweite Onliner zwischen 20 und 29 Jahren und 47 Prozent zwischen 16 und 19 Jahren nutzen Twitter – mehr, als in allen anderen Altersgruppen.

Unter den im Social-Media-Atlas untersuchten Web 2.0-Diensten, die schon länger als 15 Jahre online sind, ist das ausgesprochen ungewöhnlich: Mit Ausnahme des „Grand-Slam-Siegers“ YouTube sprechen alle anderen Urgesteine des Social Web User im Alter zwischen 30 und 39 Jahren am erfolgreichsten an. Teenager sind an Facebook, LinkedIn, Xing, Blogs und Internet-Foren hingegen so desinteressiert, dass diese Kanäle sogar einen größeren Anteil der Onliner im Alter zwischen 50 und 59 Jahren erreichen als zwischen 16 und 19 Jahren.

Der Microblog mit dem Vogel konnte seine Reichweite unter den jüngsten Netizens hingegen seit Jahren laufend und sogar in immer größeren Schritten ausbauen. Der Social-Media-Atlas 2019 konnte für Twitter nur eine Reichweite von 31 Prozent der Onliner zwischen 16 und 19 Jahren ausweisen. Ein Jahr später nutzen schon 34 Prozent der Teenies den 2006 eingeführten Web 2.0-Dienst, zwölf Monate später stieg die Quote auf 40 Prozent – und legte jetzt noch einmal sieben Prozentpunkte drauf. Twitter steht in dieser Zielgruppe aktuell acht Prozentpunkte vor Facebook und auch sieben Prozentpunkte vor dem vergleichsweise jungen Dienst Pinterest.

Damit liegt Twitter zwar weit hinter der Traumquote von Instagram, das sogar 78 Prozent der 16- bis 19-Jährigen mit Internet-Anschluss zu seinen Anwendern zählt. Aber während Altstar Twitter in der Gunst des Nachwuchses immer weiter steigt, sinkt die Reichweite des erst vier Jahre später gestarteten und inzwischen von Meta aufgesogenen Instagrams in dieser umworbenen Zielgruppe inzwischen wieder.

Junge User zeigen sich unter dem Zeichen des Vogels auch ausgesprochen aktiv und interaktiv: Auf Twitter Beiträge lesen, teilen, sich über Persönliches austauschen und anderen Usern folgen – das macht in der Generation Z (16 bis 25 Jahre) ein größerer Anteil der Onliner als in allen anderen Generationen. Und die GenZetter klicken hier auch am meisten auf gepostete Links: Zwölf Prozent geben an, dies regelmäßig zu tun – gegenüber neun Prozent der Millennials (26-40 Jahre) und gerade Mal drei Prozent der Älteren.

Neben jungen Leuten wird Twitter auch überproportional von Social-Media-Influencern (82 Prozent) und klassischen Meinungsbildnern wie Führungskräften und Publizisten (49 Prozent) frequentiert.

Fazit: Mit gerade mal 29 Prozent der Internet-Nutzer aller Altersgruppen mag die Community des ikonischen Microblogging-Diensts vergleichsweise klein ausfallen und nur für Platz 8 der beliebtesten Sozialen Medien der Deutschen reichen. Aber anders als insbesondere Facebook verfügt Twitter über eine sehr robuste und zukunftssichere Nutzerstruktur und zeigt vor allem keinerlei Schwierigkeiten, auch in nachwachsenden Generationen laufend neue Fans zu gewinnen. Ich wäre daher nicht verwundert, wenn noch kräftig gezwitschert wird, nachdem Facebook schon eine verblassende Erinnerung wie MySpace geworden ist.

Roland Heintze
www.reputationzweinull.de

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Roland Heintze
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