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Sind Sie schon nachhaltig, oder tun sie so?

Neue internationale Standards für Nachhaltigkeitsbewertung: Aufsichtsbehörden sagen Greenwashing den Kampf an und warum KI hilft, kommunikative Gaps zu schließen

Der steigende Druck auf die Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit zeigt sich zur Zeit besonders beeindruckend am Finanzmarkt. Denn sowohl private als auch institutionelle Investoren stecken immer mehr Kapital gezielt in ökologisch und sozial nachhaltige Anlagen. Sowohl die absoluten Summen als auch die Zuwachsraten wirken geradezu schwindelerregend. Allein für Deutschland berichtet das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. einen Anstieg der in nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten angelegten Gelder von 2019 auf 2020 um 35 Prozent auf 248,3 Milliarden Euro. 2005 lag diese Summe noch bei beschaulichen fünf Milliarden Euro.

Grafik Quelle / ©: Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.

Diese steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen ist grundsätzlich gut – birgt aber ein Problem: Es mangelt bisher an klaren, einheitlichen Richtlinien, was eigentlich als nachhaltig gilt und was nicht.

Und auch das ist, wenn auch auf eine etwas andere Art, schwindelerregend: Es regt unseriöse Anbieter an, zu schwindeln. Mehr Nachhaltigkeit anzupreisen, als wirklich in der Geldanlage steckt. Bekannt als Grünfärberei oder Greenwashing.

Doch dieser Etikettenschwindel wird jetzt schwerer: Die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO hat in diesem Monat Leitlinien veröffentlicht, die für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit in den Finanzmärkten in Bezug auf Nachhaltigkeit sorgen und Greenwashing bekämpfen soll. Und die International Financial Reporting Standards Foundation IFRSF hat angekündigt, in Frankfurt mit Unterstützung der IOSCO ein International Sustainability Standards Board ISSB an den Start zu schicken, das äquivalent zu dem International Accounting Standards Board IASB internationale Standards für die Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsthemen erarbeiten und gezielt ungerechtfertigte Klimaschutz-Behauptungen ausrotten soll.

Greenwashing wird also zusehends schwieriger – und war aus Reputationsgesichtspunkten schon immer eine schlechte Idee, wie wir hier schon anhand diverser Beispiele dargelegt haben.

Nachhaltigkeit zu behaupten, die in der Substanz nicht vorhanden ist, wird früher oder später durchschaut und ist reputations- und damit geschäftsschädigend. Verantwortungsvolle Unternehmenskommunikatoren machen deswegen um Greenwashing einen großen Bogen.

Umgekehrt gilt aber auch: Ehrliche und tatsächliche Nachhaltigkeitsbestrebungen sind für die Unternehmensreputation förderlich. Diese sollten deshalb aktiv in der eigenen Öffentlichkeitsarbeit thematisiert werden. Und zwar transparent, umfänglich und nicht beschönigend und ohne Täuschungsversuche.

Vorbildlich zeigt sich in dieser Hinsicht zum Beispiel Apple:

Unter www.apple.com/de/environment/ fasst der iPhone-Hersteller Information zu einer ganzen Reihe Umweltthemen übersichtlich zusammen. Die Seite beginnt mit noch recht allgemein gehaltenen Aussagen zu Themen wie Energieverbrauch, Recycling und CO2-Bilanz. Die geben eiligen Lesern einen schnellen Überblick zu Apples Engagement an einer Vielzahl von Umwelt-Fronten.

Doch auch wer Apples Performance in diesen Nachhaltigkeitsbereichen genauer auf die Finger schauen will, wird nicht enttäuscht: Je weiter man auf der Seite herunterscrollt, umso detaillierter und faktenreicher werden die Angaben zu den verschiedenen Themen, bis hin zum Download-Link zum aktuellen, mehr als 100 Seiten umfassenden Umweltfortschrittsbericht 2021.

Der schlüsselt unter anderem Apples CO2-Bilanz sehr facettenreich auf, inklusive wodurch bzw. an welchen Stellen der Geschäftstätigkeit das Treibhausgas anfällt, wie sich die Emissionen in den letzten Jahren entwickelt haben und in den kommenden entwickeln sollen, und welche Rolle eine Reduzierung des Ausstoßes und welche Ausgleichsmaßnahmen spielen und spielen sollen, um das bis 2030 selbst gesetzte Netto-Null-Ziel zu erreichen.

Fazit: Mit den neuen Richtlinien und Institutionen und dem frischen Fokus der Aufsichtsbehörden auf die Bekämpfung von Greenwashing steigt das Risiko für unseriöse Marktteilnehmer weiter, bei Schönfärberei erwischt zu werden. Es drohen Reputationsverlust und wirtschaftliche Schäden. Eine KI gestützte Gap-Analyse (formulierter Anspruch und kommunikative Wirklichkeit) durchleuchtet umfassend die Nachhaltigkeitsbestrebungen und -kommunikation des eigenen Unternehmens, identifiziert Reputationsrisiken und stellt sie ab, bevor diese eine Krise auslösen. Wer mehr wissen will, meldet sich bei mir.

Roland Heintze
www.reputationzweinull.de

 

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Roland Heintze
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