Kind schickt Tonscherbe an das Römisch-Germanische Museum in Köln – die Antwort ist so gut, dass sie die Reputation der ganzen Stadt beflügelt
Mehrheitlich ist Reputation Management eine langfristige, dauerhafte Aufgabe, die strategischer Planung bedarf. Aber oft bieten sich auch Gelegenheiten für einen kleinen, schnellen Boost für die Reputation „zwischendurch“. Wer so eine Chance erkennt und richtig nutzt, kann seinen Ruf mit wenig Aufwand deutlich aufpolstern. Und was man dafür tun muss, ist nicht einmal schwierig:
Einfach mal nett sein.
Ein Paradebeispiel dafür hat gerade das Römisch-Germanische Museum in Köln geliefert und dabei nicht nur die eigene Reputation kräftig gepusht, sondern gleich die der gesamten Rhein-Metropole.
Die Geschichte beginnt mit einer kleinen Tonscherbe. Die hat der sechsjährige Oskar in seinem heimischen Garten in Köln-Mülheim ausgebuddelt. Bestimmt ein Fundstück aus der Römerzeit, dachte sich der kleine Nachwuchs-Archäologe. Sein Vater war sich da nicht ganz so sicher und schlug seinem Sohn vor, die Experten vom Römische-Germanischen Museum dazu zu befragen. Zusammen mit einem netten Brief schickten sie die Scherbe an die „lieben Wissenschaftler vom R. G. Museum“.
„Beim Buddeln im Garten habe ich diese Scherbe gefunden. Ich bin nicht sicher, ob sie aus der Römerzeit stammt. Mein Papa meint: eher nicht, aber er hat vorgeschlagen, dass ich Euch fragen kann, weil ihr das besser wisst. Könnt Ihr mir helfen?“
Die Museumsmitarbeiter konnten nicht nur helfen – ihr Antwort-Brief begeisterte Vater und Sohn sogar so sehr, dass Papa das Schreiben zusammen mit einem großen Lob bei Twitter teilte:
Mein Sohn (6) hat eine Scherbe im Garten gefunden. Er dachte, sie wäre römisch. Ich meinte, er solle ans Museum schreiben. Nun kam die Antwort. Wie wunderbar! Danke, Stadt Köln. Sowas macht Kindern Mut. #kinder #stadtköln #grossartig pic.twitter.com/f9zXxCaIDF
— S. Baer-Henney (@luthersoehnchen) 23. Februar 2019
Besser geht es nicht: Die Museums-Mitarbeiter nahmen Oskar ernst, und formulierten ihre Antwort kind- und damit zielgruppengerecht. Oder anders ausgedrückt: Sie handelten kompetent, integer und benevolent.
Folge: Der Tweet ging viral und erntete im Social Web geradezu überschwängliches Lob für die Mitarbeiter des Museums und sogar für die ganze Stadt Köln…
… und fand so bundesweit die Aufmerksamkeit (und Begeisterung) der Presse, inklusive dpa, Bild und Süddeutscher Zeitung.
Wenn Sie sich auch so einen Boost für Ihre Reputation wünschen: Augen offen halten, und wenn sich die Möglichkeit bietet – einfach mal nett sein 🙂
Roland Heintze
www.reputationsprofis.de
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