Gute Produkte bringen starke Reputation, starke Reputation bringt Vertrauen
Heute schließe ich unsere kleine Reihe über die Ergebnisse einer exemplarischen, Umfrage-basierten Messung der Reputation von Unternehmen verschiedener Branchen und ihrer Auswirkung auf deren wirtschaftlichen Erfolg mit einem Blick auf Industrieunternehmen ab.
Wir haben beispielhaft die Reputation von zehn in der Region Frankfurt aktiven Unternehmen aus der Industriebranche gemessen, sowohl bundesweit als auch im speziellen im Rhein-Main-Gebiet. Wie üblich konzentriere mich hier auf die bundesweiten Ergebnisse.
Die Reputation der Firmen messen wir anhand einer Online-Befragung von 800 Bundesbürgern ab 14 Jahren. Mit Noten von 1 für „sehr gut“ bis 4 für „sehr schlecht“ haben die Befragten den Ruf jeder Firma bewertet, die ihnen bekannt war. Der Mittelwert dieser Einschätzung spiegelt die Reputation wider, die die untersuchten Unternehmen in der Bevölkerung genießen:
Keines der untersuchten Unternehmen hat einen wirklich schlechten Ruf. Der stärksten Reputation erfreuen sich Linde, Schott und Fresenius. Die Industrieunternehmen genießen darüber hinaus eine große Bekanntheit in Deutschland und sind im Schnitt fast jedem dritten Deutschen ein Begriff (31 Prozent). Am bekanntesten ist die Adam Opel AG, die mit 45 Prozent fast die Hälfte aller Deutschen kennt. Schlusslicht Dow ist mit 11 Prozent nur etwas mehr als jedem zehnten Bundesbürger bekannt.
Damit wissen wir nun, wie gut der Ruf welcher Firma ist – aber noch nicht, wie er zustande kommt und den wirtschaftlichen Erfolg beeinflusst. Um dies zu ermitteln, haben wir gefragt, wie die Leistung der Industrieunternehmen in fünf Bereichen eingeschätzt werden, die den größten Einfluss auf die Unternehmensreputation haben: Management, Nachhaltigkeit, Produkte und Services, Arbeitgeber-Qualitäten und wirtschaftliche Performance. Zusätzlich haben wir nach wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren gefragt und dem Vertrauen in die Unternehmen gefragt sowie die Weiterempfehlungsbereitschaft. Aus diesen Informationen wurde mittels Korrelationsanalyse ermittelt, wie stark die Einschätzungen zu den fünf Reputations-Faktoren mit der Gesamt-Reputation der Unternehmen zusammenhängen.
Dabei zeigt sich: Die Qualität ihrer Produkte und Dienste und die Leistungen des Managements prägen die Reputation von Industrieunternehmen am stärksten. Den größten Einfluss hat der Ruf der Unternehmen wiederum auf das Vertrauen, dass die Verbraucher diesen Firmen entgegenbringen.
Da die Reputation die Wahrnehmung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit abbildet, sind Bevölkerungsumfragen eine sehr geeignete Grundlage für eine Reputationsmessung. Aber nicht die einzige. Lassen Sie mich Ihnen den Mund schon für kommendes Jahr etwas wässrig machen: Da werde ich Ihnen eine alternative Methode vorstellen, die zeigt, welche Möglichkeiten Big-Data-Analysen in Kombination mit Social Listening für Reputationsmessungen eröffnen…
Roland Heintze
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Mehr über Reputationsmessung und die 10 Erfolgsfaktoren im Reputationsmanagement erfahren Sie in unserem Buch „Vordenker im Reputationsmanagement. Die 10 entscheidenden Erfolgsfaktoren für (Kommunikations-)Manager: Reputation strategisch planen und steuern“.
Das Buch fasst darüber hinaus den aktuellen Stand der Reputationsforschung zusammen und beschreibt drei Best Practices der titelgebenden Vordenker von der Deutsche Post DHL Group, der KfW Bank und des Ökostromanbieters Lichtblick. Es ist unter ISBN 978-3739213668 für 39,00 Euro als Hardcover sowie für 19,99 Euro in der Kindle-Edition im Buchhandel erhältlich, unter anderem bei Amazon.