Drei Wege zu einer guten Reputation
Reputation hat viele Facetten. Zu dreien davon hier ein paar nützliche Hinweise:
1. Umweltatlas Lieferketten
Nachhaltigkeit ist einer der fünf entscheidenden Reputationsfaktoren für Unternehmen, und Reputationsrisiken lauern nicht nur im eigenen Hause, sondern auch in der Lieferkette. Deshalb gehört es zum guten Reputation Management in Unternehmen, vermeidbare Umweltbelastungen global entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren und zu minimieren.
Das ist nicht einfach. Hilfestellung gibt daher der neue „Umweltatlas Lieferketten – Umweltwirkungen und Hot-Spots in der Lieferkette“ der Hamburger Nachhaltigkeitsberatung Systain und der Berliner Denkfabrik für Klima-, Umwelt- und Entwicklungsberatung Adelphi. Die Autoren haben für acht große Branchen (Bekleidungseinzelhandel, Chemie, Elektronik, Fahrzeugbau, Lebensmittelhandel, Maschinenbau, Metallerzeugung und -verarbeitung, Papierindustrie) ermittelt, an welchen Stellen und in welchen Weltregionen welche Arten negativer Umweltwirkungen verstärkt auftreten und wo die diesbezüglichen „Hot-Spots“ der jeweiligen Branchen liegen.
Die vom Bundesumweltministerium geförderte Studie macht einen soliden Eindruck und liefert zwar recht allgemeine, aber doch praxistaugliche und branchenspezifische Tipps, um Reputationsrisiken in der Lieferkette abzubauen.
2. Daten weg -> Reputation weg -> Geld weg
Eine Krise kommt selten allein: Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen in Unternehmen ziehen oft Reputationsschäden nach sich, die zu schweren wirtschaftlichen Schäden führen können. Die Studie „Die Auswirkungen von Datenschutzverletzungen auf die Reputation und den Wert eines Unternehmens“ des Ponemon Institute im Auftrag von Centrify fasst diese in konkrete Zahlen. www.itsicherheit-online.com hat die wichtigsten Ergebnisse bereits in einem Artikel zusammengefasst. Hier ein Vorgeschmack:
„Der Börsenwert von 113 beobachteten Unternehmen sank um durchschnittlich 5 % an dem Tag, an dem die Datenschutzverletzung bekannt wurde.
Die Kundenabwanderung betrug bis zu 7 %.
Darüber hinaus gaben 30 % der vom Hack betroffenen Endkunden an, dass sie ihre Beziehung zu dem gehackten Unternehmen abgebrochen haben.
Die Studie zeigt zudem, dass ein Data Breach den Markenwert stark beschädigt.
Dennoch fühlen sich überraschenderweise 62 % der IT-Manager nicht für den Schutz des Markenwerts ihres Unternehmens zuständig.“
3. Führung und Vertrauen
Reputation braucht Vertrauen. Prof. Dr. Jürgen Weibler von der Fern-Universität Hagen geht diesem Zusammenhang in seinem Artikel „Führung und Vertrauen – Führungswissen für die erfolgreiche Mitarbeiterführung“ für Leadership Insiders in Hinsicht auf Mitarbeiterführung nach. Unter Bezug auf mehrere Studien und Praxisbeispiele erklärt Weibler nachvollziehbar, wie Sie als Chef Vertrauen gewinnen und fördern können.
Eine gute Idee, da nur „noch ein Viertel der allgemeinen Bevölkerung […] CEOs für glaubwürdig [hält], ein Rückgang in Deutschland von 11% zum Vorjahr.“ Und: „Führungserfolg wird günstig durch Vertrauen beeinflusst.“
Vertrauen in Führungspersonen wird laut Weibler u.a. von persönlicher Reputation, Reputation der Organisation, sowie insbesondere Integrität, Gutwilligkeit, aufgabenbezogenen Führungsfähigkeiten und offener, transparenter Kommunikation geformt. Stimmt!
Die Lektüre lohnt!
Roland Heintze
Derweil, bei Mediengau: Der Spiegel gründet hausinternes Investigativ-Team – Jörg Forthmann erklärt, was sich dahinter verbirgt.